Aung San Suu Kyi bricht Schweigen
De-Facto-Regierungschefin verurteilt Gewalt in Myanmar
Naypyidaw. Angesichts der Massenflucht von mehr als 420 000 Muslimen aus Myanmar hat de-Facto-Regierungschefin Aung San Suu Kyi erstmals Gewalt und Menschenrechtsverletzungen in ihrem Land verurteilt. In einer Fernsehansprache am Dienstag erklärte sie sich bereit, die nach Bangladesch geflüchteten Rohingyas zurückzunehmen - allerdings erst nach einer Überprüfung. Die Situation sei unklar und ihre Regierung noch dabei herauszufinden, »welches die wirklichen Probleme« seien.
Suu Kyi sagt in ihrer 30-minütigen Rede, sie fühle mit allen Menschen, die von dem Konflikt im Bundesstaat Rakhine betroffen seien. Alle, die Menschenrechte verletzten, würden zur Verantwortung gezogen, »ungeachtet ihrer Religion, Rasse oder politischen Haltung«. Den Begriff »Rohingya« benutzte sie nicht. Wegen ihres Verhaltens steht Suu Kyi international massiv in der Kritik. Einen Auftritt bei der UN-Vollversammlung hatte sie abgesagt. Menschenrechtler äußerten sich enttäuscht über die Rede. Agenturen/nd Seite 7
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