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Vom Gipfel kein Ausweg in Sicht
Tomas Morgenstern hält nichts vom Berliner Wahlkampfgetöse um den Diesel
Dass die Berliner Luft 1904 in einem Paul-Lincke-Lied ob ihres »besonderen Dufts« besungen wurde, ließ schon damals nichts Schönes ahnen: Kohlenrauch aus Fabrikschloten, Dampfloks, Gaswerken und Öfen, Pferdemist, überforderte Kanalisation - und erste Benzindroschken. Der Dieselmotor kam später dazu.
Heute ist Berlin weitgehend deindustrialisiert, die Kohle fast überwunden. Wenn es stinkt, liegt’s meist am Wetter oder am Hundedreck. Und natürlich daran, dass beim Verbrennen fossiler Energieträger Abgase entstehen - darunter CO2, giftige Stickoxide samt Feinstaub. Der große Anteil des Straßenverkehrs an der Luftverschmutzung ist unbestritten, der private Diesel-Pkw allein ist kaum der Grund dafür. Der Dieselmotor steckt voller Nachteile, doch er hält auch Berlin am Laufen und hilft, die CO2-Emissionen unter Kontrolle zu halten. Es ist gut, wenn der Senat die spezifischen Berliner Verkehrsprobleme lösen will, ohne gleich die Autohalter in Haftung zu nehmen. Einen Diesel-Gipfel würde ich das nicht nennen. Eher vielleicht ein Signal an Berlins Dieselfahrer, so kurz vor der Wahl.
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