Sozialisten ohne Parteizentrale
Frankreichs Ex-Regierungspartei auch finanziell stark geschwächt
Paris. Bis zum Frühjahr waren sie eine stolze Regierungspartei in Frankreich - nun sind die Sozialisten durch ihre jüngsten Wahlniederlagen auch finanziell so geschwächt, dass sie ihre Pariser Parteizentrale verkaufen müssen. Der Sitz in der Rue de Solférino werde aus finanziellen und politischen Gründen veräußert, erklärte Schatzmeister Jean-François Debat am Dienstagabend.
Die herben Stimmenverluste bei mehreren Wahlen bedeuteten für die Parti Socialiste Einbußen von rund 100 Millionen Euro in fünf Jahren. Das entspreche drei Vierteln der Einnahmen der Partei, sagte Debat. Diese habe die Entscheidung getroffen, in Zukunft das Gros ihres verbleibenden Budgets, das etwa acht Millionen Euro im Jahr beträgt, in »politische Aktionen« zu stecken.
»Natürlich hängen wir alle am Sitz der Sozialistischen Partei«, räumte Debat ein. Aber die Parlaments- und Präsidentschaftswahlen im Frühjahr seien »nicht nur eine Niederlage, sondern das Ende einer Epoche, einer Ära« gewesen. AFP/nd
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