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Sorge um vier Mapuche im Hungerstreik in Chile
Magenblutung bei einem Inhaftierten diagnostiziert / Vier Männer sitzen seit mehr als einem Jahr in Untersuchungshaft
Santiago de Chile. In Chile wächst die Sorge über den Gesundheitszustand von vier inhaftierten Ureinwohnern vom Volk der Mapuche, die sich seit mehr als 100 Tagen im Hungerstreik befinden. Einer der Männer wurde am Mittwoch (Ortszeit) aufgrund einer Magenblutung in ein Krankenhaus in der südchilenischen Stadt Temuco eingeliefert, wie die Zeitung »La Tercera« berichtete. Die Regierung kündigte an, sich für Hafterleichterungen einzusetzen.
Die Männer sitzen seit mehr als einem Jahr in Untersuchungshaft. Ihnen wird vorgeworfen, im Juni 2016 einen Brandanschlag auf eine evangelische Kirche in der Region Araucanía verübt zu haben. Die Regierung stuft den Anschlag als »terroristischen Akt« ein, was eine Anklage nach dem Anti-Terror-Gesetz, bis zu zwei Jahre Untersuchungshaft und deutlich höhere Strafen ermöglicht.
Das sogenannte Anti-Terror-Gesetz stammt noch aus der Zeit der Militärdiktatur von Augusto Pinochet (1973-1990). Mit dem Hungerstreik protestieren die Mapuche gegen die Vorschrift und für ein schnelles Verfahren. Innenminister Mario Fernández kündigte am Mittwochabend an, die Reform des Gesetzes voranzutreiben. Die UN hatten die Anwendung der Anti-Terror-Vorschrift bereits 2013 scharf kritisiert.
Die Mapuche fordern seit Jahrzehnten die Rückgabe des Lands ihrer Vorfahren und einen autonomen Status. Die Region Araucanía, Stammesgebiet der Ureinwohner, ist von scharfen Landkonflikten geprägt. Präsidentin Michelle Bachelet hatte im Juni versprochen, die Rechte der Mapuche anzuerkennen und ihre Wirtschaftssituation zu verbessern. In den vergangenen Wochen kam es allerdings wieder vermehrt zu Brandanschlägen. epd/nd
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