Altes Essen im Gropius-Bau
»Old Food«, altes Essen - unter diesem Titel stellt der britische Videokünstler Ed Atkins in Berlin eine verstörende Auseinandersetzung mit den digitalen Medien vor. Im Martin-Gropius-Bau sind die computeranimierten Filme von Freitag an auf Monitorwänden und Flatscreens als Kammerspiel inszeniert, wie das Museum zur Ausstellungseröffnung am Donnerstag mitteilte.
Die Filme sind bevölkert von hyperrealistischen Figuren, die ramponiert und einsam durch eine Fantasywelt taumeln. »Atkins’ Arbeiten gehen unter die Haut und erzeugen ein mulmiges Gefühl von Fäulnis, von substanziellem Unbehagen an Material und Konzept, ähnlich wie schon die Vorstellung von ›altem Essen‹ eine Ahnung von verschwendetem Nutzen und verdorbener Güte aufkommen lässt«, so die Ausstellungsmacher.
Eingebettet sind die Filme in eine umfangreiche Präsentation von Kostümen aus dem Fundus der Deutschen Oper Berlin. Die Verkleidungen dienen einerseits als Schalldämpfer im Raum, zugleich wecken sie Assoziationen an eine Operninszenierung.
Der 1982 im britischen Oxford geborene Atkins gilt als Aushängeschild der Post-Internet-Szene. Er ist zugleich Künstler und Schriftsteller (»A Primer for Cadavers«). 2015 erhielt er ein Künstlerstipendium des Deutschen Akademischen Austauschdienstes. Seither lebt und arbeitet er in Berlin. dpa/nd
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