Vorerst kein weiterer Streik an der Charité

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Die Pflegekräfte an Berlins Universitätsklinik Charité nehmen ihren Streik in dieser Woche nicht wieder auf. Das haben Tarifberater und Tarifkommission der Beschäftigten beschlossen, teilte die Gewerkschaft ver.di am Mittwoch mit. Die Gewerkschaft sei beauftragt, »sich konstruktiv kritisch mit angemessenem Misstrauen auf einen Verhandlungsprozess einzulassen«, hieß es weiter. Bis Mitte November würden konkrete Ergebnisse erwartet. Die Bereitschaft, den Streik wiederaufzunehmen, sei allerdings unvermindert hoch.

Ursprünglich sollte vom 2. Oktober an wieder gestreikt werden. Wegen neuer Vorschläge der Unternehmerseite hatte ver.di den Streikbeginn kurzfristig abgesagt, am Tag der Einheit sollte ohnehin nicht gestreikt werden. Die Pflegekräfte hatten schon vom 18. September an die Arbeit für eine Woche niedergelegt.

Im Streit zwischen Klinikleitung und ver.di geht es um die Einhaltung von bereits im letzten Tarifvertrag verankerten Mindestbesetzungen auf den Stationen. Dabei pocht ver.di auf Maßnahmen zur Entlastung von Schwestern und Pflegern, eindeutige Besetzungsvorgaben für die Schichten und definierte Belastungsgrenzen und fordert einen einklagbaren Anspruch. Das lehnte die Charité bislang ab. Die Klinik setzt sich nach eigenen Angaben seit Jahren dafür ein, mehr Personal für die Pflege zu gewinnen und verweist auf einen Zuwachs um 270 Kräfte.

Der 2016 abgeschlossene befristete Tarifvertrag für Gesundheitsschutz (TV-GS) hatte Vereinbarungen zur Entlastung der 4200 Pflegekräfte fixiert. Die Gewerkschaft hatte den Vertrag im Juni auslaufen lassen, weil die bisherigen Besetzungspläne auf den Stationen und in vielen Funktions- und Arbeitsbereichen wirkungslos waren. Hauptziel des Streiks ist ein neuer Tarifvertrag, der klarer und verbindlicher formuliert ist und die Überlastungssituation beendet. dpa/tm

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