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Nobelpreis für Kampagne gegen Atomwaffen
Ican habe sich bahnbrechend um ein vertragliches Verbot solcher Waffe bemüht
Oslo. Der Friedensnobelpreis 2017 geht an die internationale Kampagne zur atomaren Abrüstung (Ican). Die Organisation erhalte die Auszeichnung für »ihre Arbeit, Aufmerksamkeit auf die katastrophalen humanitären Konsequenzen von Atomwaffen zu lenken«, wie das norwegische Nobelkomitee am Freitag in Oslo bekanntgab. Ican habe sich bahnbrechend um ein vertragliches Verbot solcher Waffe bemüht.
Experten hatten im Vorfeld einen Preis im Kontext des Kampfes gegen Atomwaffen vorhergesagt. Die Osloer Jury hatte sich in diesem Jahr unter 318 Anwärtern entscheiden müssen - 215 Personen und 103 Organisationen waren für den Preis vorgeschlagen. Nur wenige Nominierungen waren im Vorhinein bekannt.
Im vergangenen Jahr hatten die fünf Mitglieder des Nobelkomitees Kolumbiens Präsident Juan Manuel Santos ausgezeichnet. Er erhielt den Nobelpreis für »seine entschlossenen Anstrengungen, den mehr als 50 Jahre andauernden Bürgerkrieg in dem Land zu beenden«.
Wenige Wochen zuvor hatten Santos und der Chef der linken Farc-Guerilla, Rodrigo Londoño alias »Timochenko«, Geschichte geschrieben, als sie nach Jahrzehnten des Konflikts mit mehr als 220.000 Toten und Millionen Vertriebenen einen Friedensvertrag unterzeichneten.
Wie die Nobelpreise für Medizin, Physik, Chemie und Literatur wird der mit neun Millionen schwedischen Kronen (etwa 940.000 Euro) dotierte Friedensnobelpreis am 10. Dezember, dem Todestag des Preisstifters Alfred Nobel, verliehen. Überreicht wird die Auszeichnung anders als die anderen Nobelpreise nicht in Stockholm, sondern in der norwegischen Hauptstadt Oslo.
Warum Nobel dies entschied, ist nicht bekannt. In seinem Testament legte der Dynamit-Erfinder fest, die Auszeichnung solle an denjenigen gehen, der »am meisten oder besten für die Verbrüderung der Völker und die Abschaffung oder Verkleinerung stehender Armeen« gewirkt hat. dpa/nd
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