Werbung

Nirgends Sieger

Uwe Kalbe über den »Kompromiss« von CDU und CSU

  • Lesedauer: 1 Min.

Genüsslich geht alle vermeintlich politische Welt nun daran zu ergründen, wer Gewinner und wer Verlierer des Unionskompromisses zur Flüchtlings- und Migrationspolitik sei. CDU oder CSU, Merkel oder Seehofer? Die parteitaktische Brille, die dabei aufgesetzt wird, macht offenkundig blind. Seit dem Jahr 2015 bereits, in dem Seehofer wohl eine Art Katharsis erlebte, als also seine angestauten Ressentiments sich eruptiv Bahn brachen, seither hat sich der CSU-Chef gegenüber Merkel immer wieder durchgesetzt. Das Land ist seehoferisiert, wenn man es an diesem einen Politikfeld misst.

Ganze Gesetzespakete sind verabschiedet, Pakte mit Diktatoren und politischen Wegelagerern sind geschlossen worden, um das Problem, nein, um die Menschen auf der Flucht von Deutschland fernzuhalten oder sie schnell wieder loszuwerden. Es muss eine schreckliche Erkenntnis für Seehofer gewesen sein, dass dies alles nichts half, dass seine Partei trotzdem die Verliererin der Union in der Bundestagswahl war. Zu folgern scheint er daraus, dass seine Wähler noch ressentimentbeladener sind als er. Und erkennen muss er, dass sein politisches Schicksal am seidenen Faden hängt, das er doch längst in einem, nun ja Ruhestand auspendeln lassen könnte. Er hat Merkel besiegt, aber Sieger ist Seehofer so wenig wie sie. Als Verlierer stehen einzig fest: Menschen, die nach Deutschland fliehen.

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken von Socken mit Haltung und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

- Anzeige -
- Anzeige -