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Warnstreik an katholischer Klinik
Beschäftigte im Saarland fordern Tarifvertrag / Ausstand soll 24 Stunden dauern
Ottweiler. Rund 50 Beschäftigte sind am Mittwoch im Saarland in den nach Gewerkschaftsangaben bundesweit ersten Warnstreik an einem katholischen Krankenhaus getreten. Das Ziel der Mitarbeiter in der Marienhausklinik in Ottweiler ist ein Tarifvertrag. mit einer festgelegten Mindestpersonalausstattung und eine Verbesserung der Ausbildungsqualität. Die Aktion habe um 6.00 Uhr begonnen, erklärte ver.di-Gewerkschaftssekretär Michael Quetting. Sie soll 24 Stunden dauern.
In der evangelischen und der katholischen Kirche gilt im Arbeitsrecht der »Dritte Weg«. Im Unterschied zum Tarifvertragssystem in der Wirtschaft und im Öffentlichen Dienst werden Löhne und Gehälter bei den Kirchen in Arbeitsrechtlichen Kommissionen ausgehandelt. Sie sind mit Vertretern der Beschäftigten- und Unternehmerseite paritätisch besetzt. Arbeitskämpfe sind nicht erlaubt.
»Ver.di sollte nicht so tun, als wenn es außer Warnstreiks keine Möglichkeiten gibt, den Interessen der Beschäftigten Geltung zu verschaffen«, sagte der Sprecher der Unternehmerseite, Norbert Altmann. Bei der Caritas liegt laut Arbeitgebern die Tarifbindung der Einrichtungen bei über 90 Prozent. Die Gewerkschaft beruft sich dagegen auf das im Grundgesetz verankerte Streikrecht. Auch kirchliche Mitarbeiter müssten dieses Recht wahrnehmen dürfen, erklärte sie.
Am Sonntag hatten die streikbereiten Mitarbeiter der Marienhausklinik einen Brief veröffentlicht, in dem sie erklärten, ihnen sei die Entscheidung zum Streik nicht leichtgefallen. Sie hätten bereits vorher auf anderen Wegen versucht, auf ihre Situation aufmerksam zu machen. »Wir haben demonstriert, wir haben eine aktive Mittagspause gemacht, wir haben Briefe an den Bischof geschickt und die Klinikleitung auf das Problem hingewiesen«, heißt es in dem Schreiben. Es habe sich jedoch nichts verändert. »Wir denken nicht, dass die Arbeitsbedingungen in kirchlichen Krankenhäusern besser oder schlechter sind als in kommunalen oder privaten Krankenhäusern«, schreiben die Mitarbeiter weiter. Der Unterschied sei aber, dass in anderen Krankenhäusern mit den Gewerkschaften verhandelt werde. Agenturen/nd
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