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Trudeau will Rücknahme von Strafzöllen

Kanadas Premierminister nennt Neuverhandlungen von NAFTA »schwierig«

  • Lesedauer: 2 Min.

Washington. Bei seinem Besuch in den USA hat der kanadische Premierminister Justin Trudeau die Neuverhandlung des Nordamerikanischen Freihandelsabkommens (NAFTA) zwischen den USA, Kanada und Mexiko als schwierig bezeichnet. Trudeau stellte am Mittwoch vor Medienvertretern in Washington fest, »dass die Verhandlungen schwierig sind und weiter schwierig bleiben werden und manchmal sogar unvorhersehbar«. Dennoch bleibe er optimistisch, »denn wir wissen, dass den Nutzen (des Handelsabkommens) die Bürger beider Länder spüren«.

Trudeau forderte die USA eindringlich auf, die Strafzölle auf Flugzeuge des kanadischen Unternehmens Bombardier zu streichen. Anderenfalls werde seine Regierung nicht wie geplant von dem US-Flugzeugbauer Boeing 18 Kampfjets vom Typ Super Hornet kaufen. Boeing wirft dem kanadischen Konkurrenten Bombardier vor, er werde von der kanadischen Regierung subventioniert und exportiere seine Maschinen zu einem Preis unter Wert. Die US-Regierung belegte daher die Bombardier-Maschinen CS100 und CS300 mit Strafzöllen in Höhe von 220 Prozent. Auch der kanadischen Holzwirtschaft wirft Washington Dumpingmethoden vor.

Nach seinem Besuch in den USA wollte Trudeau zu Gesprächen nach Mexiko weiterreisen. Die Neuverhandlung von NAFTA hatte Mitte August begonnen. In den bislang drei Verhandlungsrunden wurden noch keine größeren Fortschritte erzielt.

Vor dem Gespräch mit dem kanadischen Premier hatte US-Präsident Donald Trump erklärt, seine Regierung müsse die US-Arbeiter schützen. Bei der Neuverhandlung von NAFTA müsse sich zeigen, »ob wir die Veränderungen vornehmen können, die wir brauchen«. Die Aufkündigung des Freihandelsabkommens war ein zentrales Wahlkampfversprechen Trumps. Er hält den Vertrag für den »schlechtesten Deal aller Zeiten«. Das seit 1994 bestehende Abkommen habe Mexiko und Kanada vor allem Vorteile und den Vereinigten Staaten vor allem Nachteile gebracht. Experten zufolge hängen jedoch in den USA 14 Millionen Jobs von NAFTA ab. Das Handelsvolumen zwischen den drei Staaten lag vergangenes Jahr bei 1,1 Billionen Dollar. Eine Studie des Kongress kommt jedoch zu dem Schluss, dass der Effekt des Abkommens für die US-Wirtschaft »relativ moderat« sei. AFP/nd

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