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Drei Tote in Irland durch Wirbelsturm »Ophelia«

Regierungschef Varadkar spricht von »nationalem Notstand«

  • Lesedauer: 3 Min.

Dublin. Der Wirbelsturm »Ophelia« hat am Montag für Chaos in Irland gesorgt und weite Teile der Insel lahmgelegt. Drei Menschen starben nach Polizeiangaben durch den Sturm. Irlands Regierungschef Leo Varadkar sprach von einem »nationalen Notstand«, das Bildungsministerium ordnete die Schließung aller Schulen an. Sturmböen erreichten Geschwindigkeiten von 150 Stundenkilometern, dazu kamen heftige Regenfälle und die Gefahr von Überschwemmungen.

»Ophelia«, der stärkste jemals so weit im Osten des Atlantiks beobachtete Hurrikan, hatte sich vor seiner Ankunft auf Land zwar abgeschwächt. Er werde dann zu einem »post-tropischen« Sturm, aber immer noch mächtig bleiben, warnte das US-Hurrikanzentrum NHC.

Die Polizei bestätigte den Tod von drei Menschen. Ein Mann und eine Frau kamen in ihren Autos ums Leben, als die Fahrzeuge von umstürzenden Bäumen getroffen wurden. Ein etwa 30-Jähriger sei gestorben, nachdem er sich mit einer Motorsäge beim Beseitigen eines umgestürzten Baums verletzt habe.

Regierungschef Varadkar ermahnte die Bevölkerung, den Sturm ernst zu nehmen. »Ich will nicht, dass jemand denkt, dies sei etwas anderes als ein nationaler Notstand und Alarmstufe Rot«, erklärte er. Varadkar kündigte den Einsatz der Streitkräfte in den Sturmgebieten an. Behörden des Landkreis Galway im Westen Irlands kritisierten, dass Menschen trotz Warnungen im Meer badeten.

Am Flughafen in Dublin wurden wegen des Sturms 135 Flüge gestrichen. In der irischen Hauptstadt wurden außerdem der öffentliche Nahverkehr stillgelegt und Zugverbindungen eingestellt. Behörden blieben landesweit geschlossen. Einem Sprecher des Stromversorgers ESB zufolge waren landesweit rund 210.000 Haushalte ohne Strom - insbesondere in Cork, Limerick, Tipperary und Galway.

Auch der Flughafen von Cork strich zahlreiche Flüge. Für Züge galten Geschwindigkeitsbegrenzungen, im Süden wurden Verbindungen vorsichtshalber ganz gestrichen. In Medienberichten war von umgestürzten Bäumen und von möglichen Überflutungen die Rede.

Zuvor hatte der irische Wetterdienst eine Warnung herausgegeben. »Ex-Hurrikan Ophelia wird im Laufe des Tages direkt über Irland hinweg ziehen«. Es sei mit »starken und zerstörerischen Böen« und »Starkregen« sowie »Überschwemmungen« zu rechnen.

Für Nordirland rief der britische Wetterdienst Alarmstufe Orange, die zweithöchste Warnstufe aus. Demnach war dort ab Montagnachmittag mit »potentiell tödlichen« Sturmfolgen zu rechnen. Für Schottland, Wales und Teile Englands galt Alarmstufe Gelb - die Vorhersagen lauteten »sehr starke Winde und Starkregen in einigen Regionen«.

»Ophelia« ist das 15. Tiefdrucksystem mit Sturmstärke in diesem Jahr über dem Atlantik, das einen Namen erhielt. Meteorologen zufolge ist der Wirbelsturm zudem der erste Hurrikan seit 1939, der sich so weit nach Norden bewegte. Bei seiner Überquerung der Azoren am Sonntag wurde »Ophelia« auf der fünfstufigen Skala als Kategorie-3-Sturm klassifiziert.

Die Sturmsaison über dem Atlantik dauert noch bis Ende November. Drei schwere Hurrikane - »Harvey«, »Irma« und »Maria« - verursachten zuletzt in der Karibik und an der US-Golfküste schwere Schäden, zahlreiche Menschen kamen ums Leben. afp/nd

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