Ein Apfel ist ein Apfel, ist ein Apfel

Wie der amerikanische Fernsehsender CNN auf die Angriffe von Donald Trump auf US-amerikanische Medien reagiert.

  • Moritz Wichmann
  • Lesedauer: 2 Min.

46 Prozent der US-Amerikaner glauben, die Mainstream-Medien des Landes würden in ihrer Berichterstattung über Donald Trump Unwahrheiten verbreiten und »Geschichten erfinden«. 37 Prozent glauben dies nicht, 17 Prozent sind unentschieden. Das ermittelte eine Umfrage der Meinungsforscher von »Morning Consult« im Auftrag des Politikmagazins Politico letzte Woche. Vor allem die Wähler der Republikaner glauben demnach mit einer großen Mehrheit von 76 Prozent, die Medien würden unwahre Stories über ihren Präsidenten in Umlauf bringen, während dies nur 20 Prozent der Demokraten-Anhänger annehmen.

Trump selbst, der im Wahlkampf und danach immer wieder gegen »die Medien« gewettert und auch persönlich Journalisten angegriffen hatte, twitterte daraufhin: »Langsam dringt es durch, 46 Prozent glauben, sie erfinden Geschichten über mich«. Offenbar funktioniert die Strategie des US-Präsidenten, Medien zu diffamieren und ihre Glaubwürdigkeit zu beeinträchtigen. Einige Dinge, die über die Trump-Administration bekannt würden, seien schließlich so skandalös, das sie unreal erscheinen würden, kommentierte die Chicago Tribune. Die Strategie der »alternativen Fakten« von Trump gebe seinen Anhängern eine Entschuldigung für unentschuldbares Verhalten.

Nun hat der Fernsehsender CNN im Internet mit einem Werbespot geantwortet, der trocken-ironisch noch einmal klarstellt, dass man trotz der Vorwürfe von Trump weiterhin faktenbasierte Berichterstattung betreiben werde. Der Spot zeigt einen Apfel. »Dies ist ein Apfel«, beginnt der Erzähler. »Einige Menschen werden Ihnen sagen, es ist eine Banane, aber es ist ein Apfel. Sie mögen immer wieder schreien ‚Banane, Banane, Banane‘. Sie werden Banane vielleicht in Großbuchstaben schreiben«, fährt er fort. »Sie fangen vielleicht an zu glauben, dies sei eine Banane, doch es ist keine, dies hier ist ein Apfel«. Der Werbespot schließt mit dem Resümee: »Facts first« und dem CNN Logo.

Stephen Fixed CNN's 'Apple' Ad
Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.