Auch letzte Spur der A 20 bei Tribsees nun dicht
Das Dorf Langsdorf ist besonders von den Umleitungen betroffen
Tribsees. Die bei Tribsees (Landkreis Vorpommern-Rügen) im Moor versinkende Autobahn 20 wird ab Freitagmorgen komplett gesperrt - voraussichtlich mindestens für mehrere Monate. Auch die letzte verbliebene Fahrspur in Richtung Stettin sacke nun ab, weshalb die Sperrung aus Sicherheitsgründen notwendig sei, teilte das Verkehrsministerium am Mittwochabend mit. Der Verkehr soll ab dem Zeitpunkt der Vollsperrung über eine kürzere Umleitung als bisher geführt werden, hieß es.
Fahrzeuge in Fahrtrichtung Rostock müssen dann an der Anschlussstelle Tribsees die Autobahn verlassen und werden weitgehend im Einbahnsystem über die Landstraßen L 19 und L 23 zur nächsten Anschlussstelle Bad Sülze geführt. In die Gegenrichtung führt die Umleitung zwischen Bad Sülze und Tribsees ebenfalls im Einbahnsystem über die Kreisstraße 9. Die Anwohner der betroffenen Ortschaften an der Umleitungsstrecke seien am Mittwochabend informiert wurden, sagte Hartmut Kolschewski, Bürgermeister der Gemeinde Lindholz.
Besonders stark betroffen sei das Dorf Langsdorf, das zu Lindholz gehört - von der Anzahl der Fahrzeuge und vom Richtungsverkehr. »Wenn man 100 Meter in Richtung Friedhof möchte, muss man zwölf Kilometer Umweg fahren«, sagte Kolschewski. Durch das Dorf führen zwei Straßen. Über die eine führe der Verkehr in Richtung Rostock, über die andere kämen die Fahrzeuge in Gegenrichtung wieder herein. Daran würde auch die für Ende November geplante Behelfsausfahrt nicht viel ändern, die die Umleitung auf etwa zwei Kilometer verkürzen soll.
Kolschewski hofft, dass eine mittlerweile abgerissene Straße wieder hergestellt werden kann, die beim Bau dieser Autobahn genutzt wurde. Dann würde der Verkehr aus dem Ort heraus gehalten werden. Ihm sei zugesagt worden, dass diese Möglichkeit weiter geprüft werde. Verkehrsminister Christian Pegel (SPD) ist allerdings skeptisch: »Sie müsste sehr aufwendig wieder hergestellt werden«, was längere Zeit dauern würde, sagte er.
Stattdessen verfolgt das Ministerium den Plan einer Behelfsbrücke, mit der die Umleitungen weitgehend obsolet würden. Wenn alles klappt, könnte die im Sommer 2018 bereit sein, erklärte Pegel. »Aber ehrlicherweise ist es heute für konkrete Prognosen noch zu früh.« Bürgermeister Kolschewski bleibt skeptisch: »Über die Brücke gehe ich noch nicht.« An die Urlaubszeit wolle er gar nicht denken. dpa/nd
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