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Friedensandacht erinnert an Pogrom gegen Juden

  • Lesedauer: 1 Min.

Sternberg. Mit einer Friedensandacht haben Juden sowie evangelische und katholische Christen am Sonntag an ein Pogrom gegen die Sternberger Juden vor 525 Jahren erinnert. Mit dem Gewaltakt begann die Vertreibung der Juden aus Mecklenburg. Zu der interreligiösen Friedensandacht hatten der Rabbiner der Jüdischen Gemeinde in Schwerin, Yuriy Kadnykov, und der Mecklenburger Bischof Andreas von Maltzahn gemeinsam mit der evangelischen und katholischen Kirchengemeinde sowie der Stadt Sternberg eingeladen. Etwa 120 Menschen kamen zu der Andacht im Rathaussaal. Die Friedensandacht erinnerte an die Ereignisse am 24. Oktober 1492. Damals waren im Zuge eines Justizmords 27 jüdische Männer und Frauen aus Sternberg verbrannt worden. »Die Juden wurden aus dem Land fast völlig verbannt«, sagte Kadnykov. »Es ist wichtig, dass sich so etwas nicht wiederholt, eine solche Intoleranz der Kräfte, die an der Macht sind.« Bischof von Maltzahn sagte: »Scham erfüllt mich, dass auch bei uns in Mecklenburg Juden verfolgt und ermordet wurden. Weder Obrigkeit noch Geistlichkeit schritten ein, im Gegenteil.« Die Verbrechen seien unter vorgeblich christlichem Vorzeichen geschehen. dpa/nd

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