Klassentreffen
Elf Meistertitel, ein Europapokalsieg - mehr als ein Vierteljahrhundert nach dem Ende der DDR begegnen sich sieben ehemalige Oberligisten in der 3. Liga
Der 1. FC Magdeburg ist in der Liga außer Tritt geraten. Durch die vierte Saisonniederlage verpasste der FCM den Sprung zurück auf Platz zwei. Ein Traumtor reichte dem Karlsruher SC zum 1:0-Erfolg. In der ersten Hälfe spielte sich das Geschehen nahezu nur zwischen den Strafräumen ab, dabei wirkte der FCM etwas zielstrebiger. Nach der Pause rannten die Magdeburger an, das aber zunehmend ideenlos.
Jena stürzt Spitzenreiter
Diesen Sieg hatte den Jenaern kaum jemand zugetraut. Doch mit der besten Saisonleistung, einer unglaublichen Lauf- und Kampfbereitschaft gepaart mit spielerischen Momenten wurde Spitzenreiter Paderborn mit 3:1 bezwungen. »Wir haben nahtlos an unser vergangenes Heimspiel gegen Rostock angeknüpft«, lobte Carl-Zeiss-Trainer Mark Zimmermann.
Rostock siegt weiter
Zwei Siege hintereinander - das war dem FC Hansa Rostock in dieser Saison noch nicht gelungen. Der 3:0-Erfolg in Unterhaching bei einem Team, das zuvor fünf Siege hintereinander geholt und dabei auch in Magdeburg gewonnen hatte, war mehr als verdient. Kapitän Amaury Bischoff, der das 2:0 erzielt hatte, warnte aber vor zu viel Euphorie: »Der Sieg war ein wichtiges Zeichen. Doch er ist nur dann etwas wert, wenn wir auch nächste Woche wieder gewinnen.«
Halle atmet durch
Auch ohne seine fast komplett verletzt fehlende Offensive hat der HFC drei weitere Punkte geholt. »Das war ein ganz wichtiger Sieg«, erklärte Halles Coach Rico Schmitt nach dem 2:0 gegen Meppen. Die Mannschaft habe gezeigt, dass sie gewinnen wollte und sich den zweiten Heimsieg hintereinander ohne Gegentor verdient. »Dieser Sieg gibt uns ein Stück weit Luft, was die Tabelle angeht.«
Erfurt besser, Chemnitz gewinnt
Chemnitz verschafft sich Luft, die dem FC Rot-Weiß Erfurt langsam auszugehen droht. Mit der sechsten Niederlage im siebten Pflichtspiel und ganzen sieben Toren in 13 Punktekämpfen verlieren die Thüringer langsam den Anschluss. Und das, obwohl sie wie vor einer Woche gegen Halle auch in Chemnitz das bessere Team waren. Aber: »Wir nutzen die Chancen nicht«, meinte Trainer David Bergner, jedoch ohne zu resignieren. Der Chemnitzer FC dagegen frohlockten nach dem Tor durch Kapitän Marc Endres kurz vor Schluss. »Ich wusste, dass er gut spielen kann, aber nicht, dass er solche Tore schießen kann«, meinte Trainer Horst Steffen zum Sonntagsschuss zum 1:0.
Zwickaus dunkle Seite
Der FSV Zwickau bekommt einfach keine Konstanz in seine Leistungen. Nach dem starken Spiel gegen Jena zeigte man beim 0:4 in Osnabrück nun wieder die dunkle Seite. Zwar war man spielerisch beim bisherigen Schlusslicht gleichwertig, doch vor allem das Abwehrverhalten sorgten für die deutliche Niederlage. »Wir können froh sein, dass uns Osnabrück nicht total aus dem Stadion geschossen hat. Wir konnten die Angriffswellen nicht im Ansatz verhindern«, schimpfte Trainer Torsten Ziegner und appellierte an den Einsatzwillen seines Teams: »Es geht bei uns nur mit 100 Prozent.« dpa/nd
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