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US-Justiz klagt Trumps Ex-Wahlkampfchef Manafort wegen Verschwörung an

68-Jährigem wird auch Geldwäsche vorgeworfen / US-Präsident will auf Twitter ablenken

  • Lesedauer: 2 Min.

Washington. In der Russland-Affäre hat die US-Justiz Anklage gegen den früheren Wahlkampfleiter von Präsident Donald Trump, Paul Manafort, erhoben. Dem 68-Jährigen werden unter anderem Verschwörung gegen die USA und Geldwäsche vorgeworfen, wie ein Sprecher von Sonderermittler Robert Mueller am Montag mitteilte. Der Ex-Kampagnenchef kam am Morgen einer Aufforderung der Justiz nach und erschien bei der Bundespolizei FBI in Washington.

Nach Angaben von Muellers Sprechers umfasst die von einem Geschworenengericht erhobene Anklage gegen Manafort insgesamt zwölf Punkte. Dazu gehören auch mutmaßliche Falschaussagen und das Verbergen von ausländischen Bankkonten.

Anklage erhoben wurde auch gegen einen langjährigen Geschäftspartner Muellers, Rick Gates. Manafort und Gates sollen Millionenbeträge verborgen haben, die sie bei ihrer Arbeit für den früheren ukrainischen Präsidenten Viktor Janukowitsch und seine pro-russische Partei verdient hatten.

Es sind die ersten Anklagen im Zuge der Ermittlungen zur Russland-Affäre. Hintergrund ist der Verdacht illegaler Absprachen zwischen Trumps Wahlkampfteam und der russischen Regierung. Mueller kann aber jedem Verdacht nachgehen, der bei seinen Ermittlungen auftaucht.

Manafort hatte über viele Jahre hinweg als Lobbyist für ausländische Auftraggeber gearbeitet. Zwischen Juni und August 2016 leitete der heute 68-Jährige Trumps Wahlkampf. Die Online-Seite »Buzzfeed« berichtete am Sonntag, das FBI untersuche eine Reihe von Geldtransfers von Offshore-Unternehmen in Millionenhöhe zwischen 2012 und 2013. Dabei soll es auch um Geld aus der Ukraine gegangen sein.

Für Montag war mit ersten Festnahmen in der Russland-Affäre gerechnet worden. Zuvor hatten Medien berichtet, die Geschworenen-Jury eines Gerichts in Washington habe am Freitag auf Antrag Muellers mindestens eine erste Anklage gebilligt.

Trump äußerte sich am Sonntag in einer Reihe von Tweets über die Ermittlungen: Er sprach erneut von einer »Hexenjagd« und attackierte seine einstige demokratische Konkurrentin Hillary Clinton.

»Alle diese 'russischen' Geschichten genau dann, wenn die Republikaner eine historische Senkung und Reform der Steuern in Angriff nehmen. Ist das ein Zufall? NEIN!«, schrieb Trump. Den Vorwurf einer Zusammenarbeit mit Russland wies der US-Präsident erneut zurück.

Zugleich warf Trump den Demokraten und Hillary Clinton vor, »so viel Schuld« auf sich geladen zu haben. Er verwies unter anderem auf die E-Mail-Affäre aus Clintons Zeit als US-Außenministerin und sprach von einem »falschen« Dossier, das über ihn angefertigt worden sei - offenbar ein Verweis auf von den Demokraten mitfinanzierte Recherchen eines früheren britischen Geheimdienstmitarbeiters über den Immobilienmilliardär. Die Demokraten warfen Trump ein Ablenkungsmanöver vor. AFP/nd

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