Eisbären müssen bald weinen

Simon Poelchau über die anstehende Weltklimakonferenz in Bonn

  • Simon Poelchau
  • Lesedauer: 1 Min.

»Ich möchte kein Eisbär sein«, würde die 80er-Jahre-Kultband »Grauzone« vermutlich heute singen. Denn die Erderwärmung und damit auch das Abschmelzen der Polkappen - der zumindest gefühlte natürliche Lebensraum der Eisbären - geht noch schneller voran als bisher geglaubt, wie die UNO jetzt kurz vor der Weltklimakonferenz warnt. Demnach müssen die Staaten sich noch mehr anstrengen als in Paris zugesichert.

Für die scheidende Bundesumweltministerin Barbara Hendricks wird die Konferenz der letzte große Auftritt sein. Doch sollte sich die SPD-Politikerin dabei nicht zu weit aus dem Fenster lehnen. Denn Deutschland hat seinen Ruf als einstiger Energiewendevorreiter schon längst verspielt. Es ist stark davon auszugehen, dass Berlin seine selbst gesteckten Klimaziele nicht schaffen wird. Das ist zwar nicht allein Hendricks Schuld, aber letztlich muss sie es auch auf ihre Kappe nehmen, weil sie in ihrer Amtszeit nicht mehr durchsetzen konnte. Was die künftige Jamaika-Koalition machen wird, steht allerdings auch auf einem anderen Blatt. Schließlich sind die Grünen dort mit ihren Klimaschutzpositionen ziemlich allein.

Insofern kann man also nur hoffen, dass dem Mensch bald das Erdöl und die Kohle ausgehen, sonst muss der Eisbär entgegen der Behauptung von »Grauzone« doch bald weinen.

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.
- Anzeige -

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.