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Auf einem Kongress wollen sich Alt und Jung gegen den Rechtsruck vernetzen

  • Marie Frank
  • Lesedauer: 2 Min.

Angesichts des Erstarkens rechter Bewegungen und Diskurse steht die Linke vor der Herausforderung, sich zu organisieren und dem gesellschaftlichen Rechtsruck geschlossen entgegenzutreten. Dieser Aufgabe nehmen sich die OrganisatorInnen des Offenen Linken Jugendkongresses JuKo an und strukturierten diesen kurzerhand zu den Offenen Linken Vernetzungstagen (OliVe) um. »Wir haben das Gefühl, es gibt eine neue Generation, die politisiert wurde und das sind nicht unbedingt nur Jugendliche«, erklärt Karl Blaschke, Sprecher von OliVe. Mit dem Aufkommen von Pegida und AfD sei man plötzlich auch mit älteren Menschen konfrontiert, die sich aktiv einbringen wollten.

Für diese Menschen, die häufig nicht in klassische linke Strukturen eingebunden sind, wollen die InitiatorInnen Anknüpfungspunkte schaffen. Dazu organisieren sie in den Räumen des Kultur- und Bildungszentrums KuBiZ in Weißensee von Freitag bis Sonntagnachmittag einen Kongress mit dem Motto »Gemeinsam Grenzen überwinden. Gemeinsam Mauern durchbrechen«.

»Die Idee ist, wieder stärker miteinander ins Gespräch zu kommen und daran zu arbeiten, dass wir wieder eine Bewegung sind«, sagt Blaschke dem »nd«. Das Alter oder Vorwissen seien dabei nebensächlich, wichtig sei das Bedürfnis, sich in die linke Bewegung einbringen zu wollen. Die sei jedoch vielfach zersplittert, weshalb es umso wichtiger sei, dass die verschiedenen Gruppen zusammenkommen und sich vernetzen, so Blaschke.

Dieser Gedanke spiegelt sich auch in dem sehr unterschiedlichen Programm wider: Neben Seminaren zur kurdischen Autonomieregion Rojava oder zum Thema Sexarbeit, wird es auch ein Podiumsgespräch zur Klassenfrage geben. »Wir haben ein ziemlich breites Angebot an verschiedenen Workshops«, berichtet Blaschke. »Sowohl eher theoretisch ausgerichtete zur linken Theoriedebatte als auch praktische Sachen wie ein Bezugsgruppentraining oder einen Selbstbehauptungsworkshop.«

Ein wichtiges Thema des Kongresses ist auch der Umgang mit der AfD. Viele der Veranstaltungen beschäftigten sich mit den dahinterliegenden ideologischen Strukturen, weiß Blaschke. Nicht nur in der direkten inhaltlichen Auseinandersetzung mit der neuen Rechten, auch bei den Themen Feminismus und Sexismus ginge es immer auch um den mit der AfD verbundenen gesellschaftlichen Rollback.

Um eine tatsächliche Vernetzung zu erreichen, hoffen die OrganisatorInnen, dass die Leute miteinander ins Gespräch kommen und nicht nur ihre Lieblingsveranstaltung besuchen und dann wieder gehen. Insgesamt sind die Workshops auf 150 Teilnehmende ausgerichtet. Über das gesamte Wochenende verteilt seien es jedoch wesentlich mehr: »Wir rechnen mit 300 bis 400 Leuten«, sagt Blaschke. »Angesichts der Resonanz sind wir zuversichtlich, dass wir das auch erreichen.«

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