Pechstein will schnell ihr Olympiaticket
Platz acht ist Ziel beim Saisonstart in Heerenveen
Heerenveen. Mit der Schnapszahl von 111 Platzierungen auf Weltcuppodesten geht Claudia Pechstein an diesem Wochenende in ihre 29. internationale Eisschnelllaufsaison. »Meine Ziele bei den deutschen Meisterschaften sind voll aufgegangen. Jetzt will ich ohne Umwege das Olympiaticket«, kündigte die 45-jährige Berlinerin an. Das heißt: In Heerenveen will sie mindestens Platz acht über 3000 Meter belegen, um die Norm für die Winterspiele in Pyeongchang zu erfüllen.
Bei den nationalen Meisterschaften in Inzell hatte die fünfmalige Olympiasiegerin jüngst die weit jüngere Konkurrenz mal wieder klar hinter sich gelassen. Mit ihren Titeln 31, 32 und 33 bestätigte sie die Prognose von Bundestrainer Jan van Veen, dass Pechstein in Südkorea bei ihren dann siebten Winterspielen wohl als einzige deutsche Eisschnellläuferin eine Medaillenchance in einer Einzeldisziplin haben werde.
Zum Weltcupauftakt im niederländischen Eislaufmekka soll Pechstein aber an diesem Freitag zunächst ihre Führungsrolle im Teamwettbewerb ausüben und das Trio möglichst in die Nähe des Siegerpodests führen. Nur die ersten sieben Teams einer Rangliste nach den ersten vier Weltcups sowie Gastgeber Südkorea sind bei Olympia startberechtigt. Nachdem die Deutschen bei der WM im auf der Olympiabahn im Februar als Vierte knapp die Medaille verfehlt hatten, richten alle anderen Teamkandidatinnen ihr Training nun ganz auf die Verfolgung aus.
»Wenn man WM-Vierter war, wäre es Quatsch, sich jetzt nicht eine Medaille als Ziel zu setzen«, unterstrich Roxanne Dufter aus Inzell, der es bei den Meisterschaften zumindest über 1500 Meter gelang, die 20 Jahre ältere Pechstein auf Platz zwei zu verweisen. Das intensivere Teamtraining der vergangenen Wochen und die spürbar verbesserte Harmonie der Frauen untereinander soll sich möglichst schon in Heerenveen auszahlen.
Die größten Chancen neben Pechstein, sich auf Anhieb die Fahrkarte nach Pyeongchang zu sichern, haben die beiden Langstreckler Patrick Beckert und Moritz Geisreiter sowie Vizeweltmeister Nico Ihle auf den Sprintstrecken. »Die drei deutschen Titel waren nur eine Zwischenstation. Jetzt kommt der Kampf gegen die Besten, jetzt geht die Saison richtig los«, meinte der WM-Dritte Patrick Beckert. dpa/nd
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