Werbung

Keine guten Argumente

Simon Poelchau über die Ergebnisse der Steuerschätzung

  • Simon Poelchau
  • Lesedauer: 1 Min.

Knapp 20 Milliarden Euro wird die neue Bundesregierung mehr ausgeben können als bisher angenommen. Das ergaben die dreitägigen Berechnungen des Arbeitskreises Steuerschätzung, die am Donnerstag vorgestellt wurden. Für die FDP ist dies anscheinend ein gutes Argument, um in den Sondierungsgesprächen mit der Union und den Grünen weiterhin auf Steuersenkungen zu pochen. Es ist doch genügend Geld in den öffentlichen Kassen, könnte man angesichts des Milliardenplus meinen.

Doch angesichts dessen, dass hierzulande immer noch überall Schulgebäude und Brücken bröckeln, braucht der Staat noch die eine oder andere Milliarde mehr, um den Investitionsstau in der öffentlichen Struktur wieder aufheben zu können. Auch braucht es ausreichend Mittel für die öffentliche Hand, damit die Jahrhundertherausforderungen Energiewende und Digitalisierung zum Wohle aller gemeistert werden können. Vor allem aber müsste der Staat angesichts der Tatsache, dass hierzulande jeder fünfte Mensch in Armut lebt, wieder weitaus mehr Reichtum umverteilen, damit allen Menschen ein gutes Leben in Würde ermöglicht wird.

Wer also angesichts all dieser Argumente weiter auf Steuersenkungen pocht, die nur Reichen etwas bringen, denkt nur an sich oder sehr kurzfristig. Denn mit der guten Konjunktur kann es bald wieder vorbei sein.

- Anzeige -

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.