Menschenkette gegen Atomwaffen
Der frisch erwählte Friedensnobelpreisträger ICAN macht Druck. Zusammen mit mehreren Friedensorganisationen will die Anti-Atomwaffen-Kampagne am Samstag in Berlin mit einer Menschenkette zwischen den Botschaften der USA und Nordkoreas gegen eine Eskalation des Konflikts und gegen Aufrüstung demonstrieren. Gleichzeitig soll die Bundesregierung aufgefordert werden, den Atomwaffenverbotsvertrag der Vereinten Nationen zu unterschreiben.
Gegenüber »nd« sagt Felix Werdermann von der Anti-Atomwaffen-Kampagne ICAN, der Konflikt zwischen Nordkorea und den USA zeige, dass »nukleare Abschreckung eben nicht mehr Sicherheit bietet, sondern zu Unsicherheit führt«. Um 11 Uhr treffen sich die Demonstranten am Brandenburger Tor. Sobald die Menschenkette steht, sollen zwei originalgroße Atombombenattrappen von den beiden Botschaften aus eine zwei Meter große Weltkugel verfolgen, die über die Köpfe der Menschen weitergereicht werden soll. Bei der Abschlusskonferenz soll Bundeskanzlerin Angela Merkel dazu aufgefordert werden, dem Atomwaffenverbot beizutreten. »Wir wollen die Doppelmoral der Bundesregierung offenlegen, die sich einerseits zu eine atomwaffenfreien Welt bekennt, aber andererseits den Atomwaffenverbotsvertrag nicht unterzeichnet«, erklärt Werdermann.
Nicht nur in Berlin wird für Abrüstung demonstriert. Bundesweit ruft die Friedensbewegung dazu auf, für eine Politik des Friedens zu werben. Während der Sondierungsgespräche über eine Jamaika-Koalition soll eine künftige Bundesregierung aufgefordert werden, alle Kriegseinsätze zu beenden. So wird beispielsweise in Frankfurt am Main um 11.55 Uhr am Hauptbahnhof demonstriert. Die Friedensbewegung möchte den Parteien Druck machen, den Rüstungshaushalt nicht weiter zu steigern. »Denn Krieg löst keine Probleme. Krieg führt zu weiterer Gewalt, Flucht und Vertreibung«, heißt es in dem Aufruf zu den Protesten. Und: Die Bundesrepublik müsse sich jenen 122 Staaten anschließen, die im Rahmen der UNO für ein Verbot der Atomwaffen eintreten: »Atomwaffen abschaffen« und bei den in Büchel in Rheinland-Pfalz stationierten anfangen. ais
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