Solidarität mit linkem Journalismus

Warum eine linke, solidarische Zeitung wie »neues deutschland« in schwierigen Zeiten selbst Unterstützung braucht

  • Lesedauer: 3 Min.

Liebe Leserinnen und Leser,

in Zeiten, in denen sogar Regierungsbildungen an Eigeninteressen von Parteichefs scheitern und in der Öffentlichkeit praktisch nur davon die Rede ist, welche Auswirkungen solcherlei Selbstbefassung auf andere Politiker hat - in solchen Zeiten bekommt Solidarität einen noch wichtigeren Wert. Denn das eigentliche Drama der abgebrochenen Reise nach Jamaika und der damit verbundenen politischen Hängepartie sind die Auswirkungen auf das Leben und die Arbeit von Rentnern, Beschäftigten, Alleinerziehenden, Geflüchteten und vielen anderen.

Wir wissen, worüber wir reden. Denn wir berichten in unserer Zeitung kritisch über Zustände, die von einem Mangel an Solidarität verursacht sind, über unsolidarischen Umgang und eine Realität, in der wirkliche Solidarität immer nur eine Oase im kapitalistischen Meer sein wird; eine, um die man kämpfen muss.

Und: Wir haben Ihre großzügige Solidarität erfahren. Beides hängt miteinander zusammen - denn ohne Ihren Beitrag für diese wichtige linke Tageszeitung würde es irgendwann auch keine kritische Berichterstattung über die herrschenden Zumutungen mehr geben. Auch kein Nachdenken darüber, wie eine andere, bessere Welt aussehen könnte. Beides ist unabdingbar notwendig; beides wird aber nicht einfacher, weil auch uns die durch das Internet radikal veränderten Gewohnheiten des Lesens und Informierens zu schaffen machen.

Vor ein paar Wochen haben wir langjährige Leserinnen und Leser um einen kleinen Zusatzbeitrag zu ihrem Abo gebeten. Bis Freitag haben uns schon 1877 Leserinnen und Leser auf diese Weise unterstützt - einige weit mehr, als wir erwarten durften. Dafür sind wir sehr dankbar. Und wenn wir sagen, dass wir das zu schätzen wissen, ist das keine hohle Phrase. Ihre Solidarität ist eine Solidarität in doppeltem Sinne: mit uns, der sozialistischen Tageszeitung, und mit denen, die sonst in der Öffentlichkeit nur selten eine Stimme bekommen - Menschen, über die »neues deutschland« berichtet, damit deren und das Leben aller besser wird. Das geht nicht ohne Solidarität.

Deshalb wollen wir unsere Bitte um Unterstützung, die eine Brücke in die Zukunft des kritischen, linken Journalismus ist, nun auch an jene richten, die wir bisher noch nicht angesprochen haben. Wenn Sie ebenfalls bereit und in der Lage sind, Ihre Abozahlung um einen von Ihnen gewählten Betrag zu erhöhen, können Sie das gern unserem Aboservice mitteilen. Sie erreichen die Kolleginnen und Kollegen per Mail unter aboservice@nd-online.de und telefonisch unter 030-29781800 bzw. per Fax unter 030-29781630.

Vielleicht kennen Sie noch den Ausspruch, das Erreichte sei nicht das Erreichbare. Er gilt auch heute, und er gilt nicht zuletzt für die Produktion einer kritischen Zeitung. Was wir damit meinen? Die Herausforderungen, den Erhalt von »neues deutschland« wirtschaftlich zu sichern, werden nicht einfach verschwinden. Genauso wenig aber wird die Begeisterung aufhören, mit der Redaktion und Verlag dieser Zeitung sich darum bemühen, immer noch ein Stück besser zu werden. Schon jetzt an dieser Stelle ein herzliches Dankeschön für Ihre Unterstützung dieser Arbeit.

Mit solidarischen Grüßen

Tom Strohschneider

Wolfgang Hübner

Wir-schenken-uns-nichts
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