- Politik
- Streit um Jerusalem
Über 100 Verletzte nach Protesten in Israel und Palästinensergebieten
Gewaltsame Proteste in Jerusalem und Palästinensergebieten am 30. Jahrestag der ersten Intifada
Jerusalem. Nach den muslimischen Freitagsgebeten ist es zu zahlreichen Auseinandersetzungen zwischen Palästinensern und israelischen Sicherheitskräften gekommen. Tausende demonstrierten in Jerusalem, im Westjordanland und im Gazastreifen gegen die Anerkennung Jerusalems als Israels Hauptstadt durch US-Präsident Donald Trump. »Heute, am 30. Jahrestag der ersten Intifada, erhebt sich unser Volk in Ablehnung gegen die Erklärung von Trump«, sagte Achmad Bahar, ein führender Hamas-Vertreter, während der Gebete am Freitag in Gaza.
Demonstranten verbrannten im Westjordanland Reifen und warfen Steine und Flaschen auf israelische Soldaten. Bei Konfrontationen in Ramallah, Hebron, Bethlehem und am Rande des Gazastreifens waren am Donnerstag nach Angaben des palästinensischen Gesundheitsministeriums mindestens 80 Palästinenser verletzt worden.
Nach einem Bericht des Fernsehsenders Al-Dschasira setzten Sicherheitskräfte in Hebron auch scharfe Munition ein. Israelische Polizisten und Soldaten vertrieben Demonstranten am Damaskus-Tor, einem Zugang zur Jerusalemer Altstadt.
Der Tempelberg mit der Klagemauer sowie der Al-Aksa-Moschee und dem Felsendom in der Jerusalemer Altstadt ist Juden wie Muslimen heilig.
US-Präsident Donald Trump hatte am Mittwoch in einem historischen Alleingang Jerusalem als israelische Hauptstadt anerkannt. Die islamische Hamas rief daraufhin zu einem neuen Palästinenseraufstand, der dritten Intifada, auf. Aus Sorge vor neuer Gewalt verlegte die israelische Armee nach eigenen Angaben bereits hunderte zusätzliche Soldaten ins Westjordanland. Agenturen/nd
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