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Waffen-Irrsinn
René Heilig fragt nach deutschen Beiträgen für Entspannungspolitik
Die Spannungen um Nordkorea, die Kriege in Syrien, Irak, Libyen und Jemen, die längst keine inneren Konflikte mehr sind, die Aufrüstung dies- und jenseits der NATO-Russland-Grenzen, die Geiselnahme der Ostukraine, die sich zuspitzenden politisch-ökonomischen Streitigkeiten in Südostasien sowie die Kämpfe gegen Menschen und für Rohstoffe in Afrika - all das treibt die Umsätze der Waffenhersteller nach oben. Und mit jedem Gerät, das geeignet ist, irgendwo auf der Welt menschliches Leben massenhaft auszulöschen, steigt die Angst noch Unbeteiligter.
Die Folge? Die Nachfrage nach Mordwerkzeug steigt noch rasanter. Kontroll- und Abrüstungsmechanismen, mit denen man in Europa und im Verhältnis zwischen den USA und der einstigen Sowjetunion gute Erfahrungen gemacht hat, gibt es kaum. Wohl aber kollektive Verpflichtungen zu noch mehr Wahnsinn. Jedes NATO-Mitglied soll zwei Prozent seines Bruttoinlandsproduktes fürs Militär ausgeben. Gerade hat auch die EU eine neue Stufe der militärischen Kooperation besiegelt. Dabei nimmt Deutschland mit Frankreich Führungspositionen ein. Freilich nur, so heißt es, weil man sich gegen äußere Bedrohungen verteidigen muss. Die Behauptung wäre glaubhafter, wenn man sich mit gleichem Engagement dem Kampf um Rüstungsbeschränkungen und Vertrauensbildung verschreiben würde. Doch das geschieht weniger denn je. Deutschland ist nicht einmal bereit, die wahnwitzigsten aller Waffen zu ächten - und die Atombomben vom eigenen Territorium zu verbannen.
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