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Verspielte Glaubwürdigkeit
Andreas Fritsche über die Terminschwierigkeiten des Flughafens
Verloren gegangenes Vertrauen könnte die Flughafengesellschaft FBB nur noch auf eine Weise zurückgewinnen: Sie müsste den Airport BER zügig eröffnen. Das schafft sie aber nicht. Drei Jahre bis zur Inbetriebnahme sind keine akzeptable Frist, wenn es denn überhaupt im Herbst 2020 klappen sollte. Das Vertrauen ist endgültig verspielt. Die Mehrzahl der Bürger glaubt der Flughafengesellschaft gar nichts mehr, und das Misstrauen, ob Aufsichtsratschef Rainer Bretschneider (SPD) durchblicke, reicht bis in die Linkspartei hinein.
Da ist es kein Wunder, wenn im Bürgerverein Brandenburg-Berlin organisierte Airportanwohner Verdacht schöpfen, an Informationen für die Landtagsabgeordneten sei nachträglich herummanipuliert worden. Auf einer am 20. November im BER-Sonderausschuss gezeigten Folie hieß es demnach: »... wurde ein Prüfbericht mit Mangelpunkten übergeben. Zwischenzeitlich wurden die Lösungen definiert.« In einer den Abgeordneten zugeleiteten Fassung vom 27. November habe es dann geheißen: »... wurde ein Prüfbericht mit wesentlichen, zum Teil systemischen Mangelpunkten übergeben. Zwischenzeitlich wurden erste Lösungen definiert.« Dazwischen lagen am 23. November ein »Tagesspiegel«-Beitrag über systemische Probleme und die Reaktion der FBB, die TÜV-Berichte seien weder streng geheim noch unbekannt, zuletzt sei im BER-Ausschuss informiert worden.
Da die FBB aber bereits am 20. November Korrekturen an der Folie ankündigte, ist die unterstellte Reaktion auf den Zeitungsbericht nicht nachweisbar. Der Vorwurf illustriert jedoch, was der FBB alles zugetraut wird.
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