Nicht zu spät abschließen

Berufsunfähigkeitsversicherung

  • Lesedauer: 2 Min.

Das Risiko, berufsunfähig zu werden, wird immer noch von vielen unterschätzt. Auch Jugendliche, die eine Berufsausbildung begonnen haben, machen sich darüber keine großen Gedanken. Doch gerade für sie ist dies besonders wichtig.

Werden sie während der Ausbildung berufsunfähig, haben sie nicht einmal Anspruch auf eine gesetzliche Erwerbsminderungsrente. Denn diese tritt erst ein, wenn in den letzten fünf Jahren mindestens für 36 Monate Pflichtbeiträge gezahlt wurden. Aber auch später, wenn dieser Anspruch besteht, sollte man sich nicht darauf verlassen, dass im Fall der Fälle der notwendige Lebensunterhalt vollständig oder auch nur ausreichend gedeckt wird.

Durch eine Berufsunfähigkeitsversicherung sichern sich Auszubildende und Studenten finanziell ab, wenn sie durch Krankheit, Unfall oder Invalidität nicht mehr in ihrem Beruf arbeiten können. Je früher ein solcher Vertrag abgeschlossen wird, desto günstiger sind der Schutz und der zu zahlende Versicherungsbeitrag.

Bei der Prüfung bereits abgeschlossener Berufsunfähigkeitsversicherungen stellt die Verbraucherzentrale Sachsen-Anhalt (vzsa) immer wieder fest, dass diese nicht ausreichend sind, um den Verlust der Arbeitskraft umfassend finanziell abzusichern. Das beginnt mit dem Abschluss zu niedriger Berufsunfähigkeitsrenten, fehlender dynamischer Erhöhungsmöglichkeiten oder es werden zu kurze Versicherungs- und Leistungsdauern vereinbart.

Wichtig beim Abschluss einer Berufsunfähigkeitsversicherung ist eine an den Bedürfnissen angepasste Rentenhöhe, am besten mit einer Versicherungs- und Leistungsdauer auf das 67. Lebensjahr. Auch der Einschluss einer Beitragsdynamik ab Vertragsbeginn ist ein Muss.

Je jünger und gesünder der Verbraucher bei Vertragsabschluss ist, desto günstiger gestalten sich die Beiträge für eine Berufsunfähigkeitsversicherung. Vielfach wird von Versicherungsvermittlern versucht, eine Berufsunfähigkeitsversicherung mit Altersvorsorgeprodukten zu koppeln. In der Regel ist dann die Berufsunfähigkeitsversicherung nur eine Zusatzversicherung zu einer fondsgebundenen oder klassischen Lebens- und Rentenversicherung.

Oftmals können diese teuren Kombiprodukte nicht auf Dauer aufrechterhalten werden, weil durch spätere Arbeitslosigkeit, geringeres Einkommen oder Krankheit die entsprechenden finanziellen Mittel fehlen. Die Folge kann dann der Verlust des Berufsunfähigkeitsschutzes sein.

Die Verbraucherzentrale Sachsen-Anhalt rät deshalb, die Absicherung wichtiger Risiken, wie den Verlust der Arbeitskraft, unbedingt und konsequent von jeder Form der Kapitalbildung zu trennen. Weitere Informationen sind in jeder Beratungsstelle der Verbraucherzentrale Sachsen-Anhalt erhältlich. vzsa/nd

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft
- Anzeige -

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.