Anklagen gegen weitere KZ-Täter möglich

  • Lesedauer: 1 Min.

Ludwigsburg. Neun weiteren mutmaßlichen Mitarbeitern in Konzentrationslagern der Nazis drohen Anklagen wegen Beihilfe zum Mord. Die Zentrale Stelle zur Aufklärung nationalsozialistischer Verbrechen hat die Ermittlungen abgeschlossen und an die zuständigen Staatsanwaltschaften in Deutschland und Österreich weitergegeben, wie Oberstaatsanwalt Jens Rommel am Montag in Ludwigsburg sagte. Nach Angaben Rommels, dessen Behörde die Vorermittlungen geführt hatte, betreffen die Fälle die Konzentrationslager Ravensbrück, Mauthausen, Buchenwald und Auschwitz. Unterdessen hat der frühere SS-Mann Oskar Gröning Verfassungsbeschwerde gegen seinen bevorstehenden Haftantritt eingelegt. Das sagte Grönings Anwalt Hans Holtermann am Dienstag dem NDR. Nach dem Grundgesetz habe jeder Bürger das Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit, betonte Holtermann. Das sei bei seinem 96-jährigen Mandanten nicht gewährleistet, wenn er ins Gefängnis müsse. Er halte Oskar Gröning für nicht haftfähig. Unabhängig von dieser Beschwerde ist laut NDR die Staatsanwaltschaft Hannover weiter dabei, den Termin für den Haftantritt festzulegen. Nach Aussagen einer Sprecherin wird das Ladungsschreiben sehr wahrscheinlich nicht mehr in diesem Jahr verschickt. Der als »Buchhalter von Auschwitz« bekannte Gröning war im Juli 2015 wegen Beihilfe zum Mord in 300 000 Fällen zu einer Haftstrafe von vier Jahren verurteilt worden. dpa/nd

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.