Prozessbeginn im Fall des Anschlags auf den BVB-Bus

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Acht Monate nach dem Bombenanschlag auf die Mannschaft von Borussia Dortmund ist der erste Prozesstag ohne Einlassung des Angeklagten zu Ende gegangen. Die Staatsanwaltschaft wirft Sergej W. laut Anklageschrift versuchten Mord in 28 Fällen, das Herbeiführen einer Sprengstoffexplosion sowie gefährliche Körperverletzung in zwei Fällen vor.

Offenbar wurde im Saal 130 des Landgerichts Dortmund am Donnerstag jedoch die Strategie der Verteidigung. Sie ist anscheinend nicht mehr darauf ausgerichtet, eine Täterschaft des 28-Jährigen zu bestreiten, der in Handschellen in den Saal geführt wurde - vielmehr soll infrage gestellt werden, ob die in drei Sprengsätzen verbauten gut 200 Metallbolzen den BVB-Bus am 11. April überhaupt treffen sollten. Laut Anklage ist dies eindeutig der Fall. Der Prozess wird am 8. Januar fortgesetzt.

Der Dortmunder Mannschaftsbus hatte das Hotel l’Arrivee am 11. April gerade Richtung Stadion für das Heimspiel in der Champions League gegen AS Monaco verlassen, als um 19.16 Uhr in einer Hecke drei Sprengsätze detonierten. In der Anklage heißt es: »Die fernzündbaren Sprengsätze sollen jeweils mit (...) einer Wasserstoffperoxid-Brennstoff-Mischung sowie mindestens 65 in Epoxidharz eingeschlossenen Metallbolzen mit einem Durchmesser von 6 mm und einer Länge von 74 mm (...) bestückt gewesen sein.« Einer der Bolzen schlug in die Kopfstütze von Abwehrspieler Marc Bartra ein.

Das Motiv soll Habgier gewesen sein. Mutmaßlich wollte Sergej W. mit kreditfinanzierten Put-Optionen nach seiner Tat am sinkenden Kurs der BVB-Aktie verdienen. Laut Staatsanwaltschaft hätte er im Falle eines Kurssturzes rund eine halbe Million Euro Gewinn erzielen können. SID/nd

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