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Pudelwohl
Uwe Kalbe über unmoralischen Rückhalt für FDP-Chef Lindner
So fühle er sich in der FDP: pudelwohl. Des Großspenders naheliegende Begründung kommt im Falle von Hans-Georg Näder ganz ohne Schnörkel aus. Der vermeintliche Gönner erwartet etwas für seine Großzügigkeit - Großzügigkeit. Die kann in der Wirtschaftspolitik verschiedene Formen annehmen, Details lassen sich im Nachhinein klären. Verflechtungen von Politik und Wirtschaft, die man in anderen Zeiten Filz genannt hat, sind nicht nur in Ländern der sogenannten Dritten Welt gang und gäbe, sondern auch in Deutschland. Sie zeigen sich in Treffen, Gutachten, Gesetzesghostwritern aus Konzernen in den Ministerien und in Karriere-Drehtüren zwischen Politik und Wirtschaft. Parteispenden bereiten den Acker, auf dem zarte Pflänzchen für scheue, aber kapitale Rehe gezüchtet werden, damit diese sich heimisch fühlen. Standort- vorteilpolitik ...
Dass die Summe der Großspenden im Bundestagswahljahr ausgerechnet in Richtung FDP einen solchen Aufwuchs erreichte, zeugt von klarer Erwartungshaltung. Wie von dringlichem Bedarf, den die Wirtschaft offenbar unter dem Eindruck einer sozialdemokratisch gefärbten Regierungspolitik verspürte. Und es erklärt zu gewissem Teil das Selbstbewusstsein, mit dem der neuliberale FDP-Solist Christian Lindner in den Jamaika-Sondierungen gegenüber seinen Gesprächspartnern auftreten konnte. Es speiste sich vielleicht nicht nur, aber gewiss auch aus millionenschwerer moralischer Unterstützung. Des Pudels Kern ist: dass sie unmoralisch ist.
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