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Israel will Bahnhof in Jerusalems Altstadt nach Trump benennen
»Donald John Trump Station« solle in der Nähe der Klagemauer zum Dank an die Anerkennung Jerusalems als Hauptstadt gebaut werden
Jerusalem. Israel will einen geplanten Bahnhof nahe der Klagemauer in Jerusalems Altstadt nach dem US-Präsidenten Donald Trump benennen. Transportminister Israel Katz sagte, man danke Trump damit »für seine mutige und historische Entscheidung, Jerusalem als Hauptstadt des Staates Israel anzuerkennen«.
Im Oktober hatte Katz bereits eine riesige Tunnelbohrmaschine in Tel Aviv nach der UN-Botschafterin der USA, Nikki Haley benannt. Er begründete dies mit Haleys Einsatz für Israel bei den Vereinten Nationen.
Die »Donald John Trump Station« solle im jüdischen Viertel in der Nähe der Klagemauer gebaut werden, der heiligsten Stätte des Judentums, sagte Katz, der auch Geheimdienstminister ist, laut einer Mitteilung des Verkehrsministeriums vom Mittwoch. Es handele sich um die Verlängerung einer neuen Bahnstrecke, die Tel Aviv und Jerusalem künftig in nur noch 28 Minuten verbinden soll. Diese Verlängerung bis zur Klagemauer sei »das wichtigste nationale Projekt, das gegenwärtig vom Transportministerium vorangetrieben wird«.
Trump hatte die Klagemauer im Mai besucht. Seine Entscheidung, Jerusalem als israelische Hauptstadt anzuerkennen, hat in den Palästinensergebieten und der arabischen Welt Unruhen ausgelöst.
Nach Angaben von Arye Shalicar, Berater von Katz, wird mit der Einweihung der Trump-Station in bis zu fünf Jahren gerechnet. Die Bahnstrecke von Tel Aviv nach Jerusalem, deren Bau rund sieben Milliarden Schekel (1,7 Milliarden Euro) kostet, solle Ende März 2018 fertig sein. Die Verlängerung bis zur Klagemauer solle auch durch einen drei Kilometer langen Tunnel führen und Haltestellen in mehr als 50 Metern Tiefe haben. Die Kosten der Verlängerung werden auf 2,5 Milliarden Schekel (600 Millionen Euro) geschätzt.
Die Klagemauer ist die am häufigsten besuchte Stätte in Israel. Rund elf Millionen Juden und Touristen aus aller Welt besuchten jährlich die Mauer am Fuße des Tempelbergs, den Muslime Al-Haram al-Scharif (Das edle Heiligtum) nennen. dpa/nd
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