Was den Thüringer der Brexit angeht

6,4 Prozent der Exporte aus dem Freistaat werden nach Großbritannien geliefert - ob das so bleibt, ist unklar

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Erfurt. Der beabsichtigte Ausstieg Großbritanniens aus der Europäischen Union ist für die Thüringer Wirtschaft bislang folgenlos geblieben. »Noch sehen wir keinen echten Abschwung im Außenhandel mit dem Vereinigten Königreich«, erklärte Roswitha Weitz, Geschäftsführerin des Instituts der Wirtschaft Thüringens (IWT), auf dpa-Anfrage.

Von Januar bis September seien Waren im Wert von fast 730 Millionen Euro nach Großbritannien geliefert worden, so Weitz. Nach Thüringen importiert wurden Waren für rund 678 Millionen. Damit habe sich die leicht positive Entwicklung aus dem Vorjahr fortgesetzt.

Wie sich die weitere wirtschaftliche Zusammenarbeit zwischen Thüringen und Großbritannien in Zukunft darstelle, lasse sich nicht vorhersagen, sagte Weitz. »Die Auswirkungen ließen sich frühestens dann seriös abschätzen, wenn klar wäre, wie das Verhältnis nach dem Ausstieg geregelt ist.« Auf jeden Fall aber wären die Auswirkungen auf Thüringens Wirtschaft nach Auffassung der IWT-Geschäftsführerin negativ, wenn es zur Wiedererrichtung von Zollschranken komme. Ob dies durch einen niedrigeren Pfundkurs kompensiert werden könne, sei unklar. An der Außenhandelsbilanz Thüringens erreichte der Import aus Großbritannien im laufenden Jahr einen Anteil von 8,8 Prozent. Der Export lag bei 6,4 Prozent. Nach Angaben des Wirtschaftsministeriums gibt es in Thüringen mindestens 23 Tochterunternehmen britischer Konzerne. Innerhalb des EU-Programms für Forschung und Innovation, Horizont 2020, gebe es zahlreiche Kooperationen und Verbundprojekte unter Beteiligung von britischen Partnern, hieß es. Rund 200 Partnerschaften und Kontakte bestehen zwischen Thüringer und britischen Universitäten, Hochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen. dpa/nd

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