• Berlin
  • Bündnis gegen Homophobie

DIW zeigt Flagge gegen Schwulenhass

Wirtschaftsforschungsinstitut wird Mitglied im »Bündnis gegen Homophobie« / Initiative umfasst über 100 Organisationen

  • Lesedauer: 2 Min.

Berlin. Wer die Wirtschaft verstehen will, muss die Gesellschaft in den Blick nehmen, und das möglichst offen. So lässt sich die Haltung zusammenfassen, mit der das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) jetzt Mitglied im »Bündnis gegen Homophobie« geworden ist. Das Institut folgt damit 113 Organisationen, die bereits dem Bündnis angehören – darunter Sportvereine wie FSV Hansa 07 Berlin oder der Deutsche Fußball-Bund e.V., die Kunsthochschule Weißensee genauso wie die Deutsche Oper und in der Hauptstadt ansässige Unternehmen wie die BSR oder die SAP AG. Ziel des Bündnisses ist es laut eigener Aussage »gemeinsam jeglicher Form von Diskriminierung aufgrund der sexuellen Orientierung entgegenzutreten«.

»Das DIW Berlin bekennt sich zu Vielfalt und zu einer offenen Gesellschaft«, erklärt DIW-Präsident Marcel Fratzscher zum Beitritt seiner Organisation. Die Lebensweisen und sozio-ökonomischen Merkmale von Homo- und Bisexuellen seien Gegenstand der Forschung des DIW, »weil wir verstehen wollen, wie diese wichtige Gruppe lebt und die Gesellschaft und die Wirtschaft prägt«. Fratzscher verweist dazu auf eine kürzlich durchgeführte Studie, die ergab, dass homo- und bisexuelle Männer bei gleicher Qualifikation auffällig weniger verdienen als heterosexuelle Männer. »Dieser Sexuality Pay Gap legt eine Benachteiligung Homo- und Bisexueller nahe.« Zusammen mit den anderen Mitgliedern des Bündnisses gegen Homophobie wolle das DIW Berlin solche Probleme sichtbar machen und an Lösungsansätzen mitwirken.

Das DIW Berlin ist eines der führenden Wirtschaftsforschungsinstitute in Deutschland. Es erforscht wirtschafts- und sozialwissenschaftliche Zusammenhänge in gesellschaftlich relevanten Themenfeldern und berät auf dieser Grundlage Politik und Gesellschaft. Das Institut ist national und international vernetzt. Es beschäftigt in Berlin laut eigener Aussage rund 390 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus 25 Nationen.

Das Berliner »Bündnis gegen Homophobie« wurde am 23. September 2009 gegründet. Es ist beim Lesben- und Schwulenverband Berlin-Brandenburg angesiedelt und wird dort im Rahmen der Initiative »Berlin tritt ein für Selbstbestimmung und Akzeptanz sexueller Vielfalt« im Auftrag der Senatsverwaltung für Justiz, Verbraucherschutz und Antidiskriminierung - Landesantidiskriminierungsstelle (LADS) umgesetzt. nd

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.