- Politik
- Süd- und Nordkorea in Kontakt
Telefonleitung an koreanischer Grenze in Betrieb
Erste Kontaktaufnahme zwischen beiden Ländern nach knapp zweijähriger Pause
Seoul. Süd- und Nordkorea haben im Zuge ihrer Annäherung eine wichtige Telefonleitung an der Grenze wieder Betrieb genommen. Bei der ersten Kontaktaufnahme nach knapp zweijähriger Pause im Grenzort Panmunjom ging es zunächst um technische Fragen, wie das Vereinigungsministerium in Seoul am Mittwoch mitteilte. Nordkorea wolle sich wieder melden.
Die Öffnung der Leitung folgt den Entspannungssignalen der kommunistischen Führung im Norden der geteilten koreanischen Halbinsel. Die Lage in der Region ist wegen des Konflikts um das nordkoreanische Atomwaffenprogramm stark angespannt.
Der Machthaber des isolierten Regimes im Norden, Kim Jong Un, hatte am Montag überraschend Südkorea Gespräche angeboten und die Entsendung einer Delegation zu den Olympischen Winterspielen in Pyeongchang im Februar in Aussicht gestellt. Südkorea hatte daraufhin vorgeschlagen, in der nächsten Woche ein Treffen auf hoher Ebene in Panmunjom abzuhalten. Es wären die ersten Gespräche zwischen den Regierungen beider Länder seit Dezember 2015.
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Am Mittwoch hatte Nordkorea zunächst über den staatlichen Rundfunk die Wiederherstellung der grenzüberschreitenden Leitung angekündigt. Das Büro des südkoreanischen Präsidenten Moon Jae In begrüßte die Ankündigung. Das sei ein erster Schritt, »ein Umfeld zu schaffen, in dem eine Kommunikation die ganze Zeit über möglich ist«, sagte ein Sprecher Moons.
China lobte die von Nordkorea angekündigte Aktivierung der Telefonleitung nach Südkorea. Die Volksrepublik »begrüße und unterstütze« die Anstrengungen beider Seiten, die Beziehungen vor den Olympischen Winterspielen im südkoreanischen Pyeongcheng zu verbessern, sagte Außenamtssprecher Geng Shuang am Mittwoch in Peking. Alle an dem Konflikt beteiligten Parteien sollten den »positiven Trend nutzen und sich auf halbem Wege treffen«. dpa/nd
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