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Wohin Hass führen kann
Jérôme Lombard sieht den KZ-Besuch als Pflichttermin
Staatssekretärin Sawsan Chebli (SPD) hat vorgeschlagen, dass jeder Mensch, der dauerhaft in Deutschland lebt, mindestens einmal eine KZ-Gedenkstätte besucht haben sollte. Das ist ein richtiger und wichtiger Gedanke. Die Menschheitsverbrechen der Nationalsozialisten sind das dunkelste Kapitel der deutschen Geschichte. Die Entwicklung der liberalen Demokratie in der Nachkriegsgesellschaft ist ohne Auseinandersetzung mit der Vergangenheit nicht zu verstehen. Kein noch so gut gestalteter Geschichtsunterricht kann die bleibenden Eindrücke ersetzen, die jeder Besucher einer Gedenkstätte - einem authentischen NS-Täterort - für sich mitnimmt.
Der Besuch muss zwingend pädagogisch vor- und nachbereitet werden, damit er bleibende Wirkung hinterlässt. Hierfür ist der schulische Rahmen prädestiniert. Und da immer mehr Menschen nach Deutschland kommen, die in einem anderen Land zur Schule gegangen sind, ist auch die Verankerung von Gedenkstättenbesuchen in Integrationskursen sinnvoll. Insbesondere in muslimisch geprägten Ländern gehört der Hass auf Juden und Israel häufig zum kulturellen Mainstream. Die antisemitischen Stereotype aus den Köpfen zu bekommen, ist eine der großen Herausforderungen. Ein ehemaliges KZ als stummer Zeitzeuge steht exemplarisch dafür, wohin Hass in letzter Konsequenz führt. Das sollte man gesehen haben.
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