Werbung

15 Prozent der Winterkulturen nicht ausgesät

Auch 2018 rechnen Bauern im Nordosten mit Einbußen

  • Lesedauer: 2 Min.

Schwerin. Mit dem Brexit stellen sich die Bauern in Deutschland auf Einkommensverluste ein. Es sei nicht damit zu rechnen, dass die Landwirtschaft den Ausstieg Großbritanniens aus der EU schadlos überstehe, sagte Mecklenburg-Vorpommerns Bauernverbandspräsident Detlef Kurreck am Dienstag in Schwerin. Er rechnet in der neuen Förderperiode ab 2020 mit Kürzungen zwischen zehn und 20 Prozent. Die Bauern müssten als Ausgleich für sinkende Prämienzahlungen ihre Leistungen für die Umwelt bezahlt bekommen, fordert der Verband. Das ist auch eine Forderung von Agrarminister Till Backhaus (SPD), der Ende 2017 einen Vorschlag zur Reform der EU-Agrarpolitik unterbreitet hat.

Für 2018 rechnet der Verband erneut mit einem unterdurchschnittlichen Jahr für die Landwirtschaft. Zehn bis 15 Prozent der Winterkulturen - Winterraps und Winterweizen - wurden nicht ausgesät, weil die nassen Felder im Herbst nicht befahrbar waren, sagte Verbandspräsident Kurreck. Die Strukturschäden auf den Äckern seien immens. Und bereits in gut sechs Wochen stehe der erste Aussaattermin dieses Jahres an.

Nicht so dramatisch wie etwa im Nachbarland Schleswig-Holstein sei die Situation bei der Lagerung von Gülle, sagte Kurreck. Es gebe landesweit nur fünf Anträge auf Notlager, deren Bau das Land nach einem Erlass kurz vor Weihnachten ermöglicht. Das zeige, dass sich die Landwirte frühzeitig an die Situation angepasst hätten. Manche Landwirte stellten anderen Bauern Lager zur Verfügung und würden daran nicht schlecht verdienen.

Angesichts der am 18. Januar beginnenden Grünen Woche in Berlin kündigte der Bauernverband an, diesmal auf die Gegendemo zur Berliner Aktion »Wir haben es satt« zu verzichten. In diesem Jahr wollen Landwirte den Menschen unter dem Motto »Deutschland blüht auf« an mehreren Orten zeigen, was sie für den Artenreichtum in der Natur tun. dpa/nd

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.