Aufräumarbeiten nach Hochwasser ziehen sich hin

Pegel an Rhein und Mosel fallen, doch der Normalstand ist noch lange nicht erreicht

  • Lesedauer: 2 Min.

Köln. Das Hochwasser auf dem Rhein zieht sich zurück, die Nachwehen der Flut bleiben aber spürbar. Im nordrhein-westfälischen Köln war die Müllabfuhr auch am Donnerstag mit Aufräumarbeiten am Ufer des Flusses beschäftigt - Mitarbeiter sammelten angeschwemmten Unrat ein, etwa Holz, Reisig und Abfall.

»Da können auch schonmal größere Sachen dabei sein, etwa ein Baumstamm oder ein Fahrrad«, sagte ein Sprecher der Abfallwirtschaftsbetriebe (AWB). Das betreffe aber erfahrungsgemäß vor allem Flächen, an die man bislang noch nicht herankomme. Die AWB rechnen damit, rund zwei Wochen mit den Folgen des Hochwassers beschäftigt zu sein - sofern das Wasser nicht wieder ansteigt. Am Donnerstagmorgen fiel der Pegelstand in Köln auf 7,29 Meter. Ab einer Marke von 4,50 Metern sprechen Fachleute in der Millionenstadt von Hochwasser. Nach Regenfällen und Schneeschmelze war der Rhein zuletzt auf fast 8,80 Meter angeschwollen, die Schifffahrt musste zeitweise eingestellt werden. Große Überflutungen von Wohngebieten gab es nicht. Experten rechnen mit einer weiteren Entspannung der Lage.

Auch in Rheinland-Pfalz laufen in den betroffenen Städten an Rhein und Mosel die Aufräumarbeiten. »Das wird sicherlich noch ein paar Tage dauern, bis das sauber und blitzeblank ist«, sagte ein Sprecher der Stadt Mainz am Donnerstag. Vor dem eigentlichen Saubermachen müsse ein Radlader in einigen Arealen erst Schlamm und Treibgut beseitigen.

Ein ähnliches Bild zeigte sich rheinabwärts in Koblenz. Derzeit liefen die Reinigungsarbeiten, erklärte ein Sprecher der Stadt. Außerdem würden noch Stege und Schutzwände abgebaut. Straßen seien nicht mehr gesperrt.

An der Mosel waren die Aufräumarbeiten in Trier am Donnerstag laut Stadt schon fast abgeschlossen. Es sei nicht viel Schlamm angefallen, und es habe keine Schäden gegeben, sagte ein Stadtsprecher. Ein vorsorglich aufgebauter mobiler Hochwasserschutz sei bereits seit Mittwoch wieder weg.

Nach wie vor führen die Flüsse teils mehr Wasser als sonst. »Im normalen Bereich sind wir noch nicht«, sagte Martin Klimmer von der Fachstelle Gewässerkunde der Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt in Mainz. Die Situation wird sich nach seiner Einschätzung in den kommenden Tagen weiter entspannen. »Der Hochwasserscheitel ist an allen Rhein-Pegeln durchgegangen.« dpa/nd

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