- Kommentare
- Tschechien
Nachsitzen an der Moldau
Olaf Standke über die Präsidentenwahl in Tschechien
Doch das scheint vielen in Böhmen und Mähren zu gefallen. Der ehemalige Regierungschef hat zwar vor allem protokollarische Aufgaben, aber er gibt sich volksnah und trifft etwa mit seiner einwanderungsfeindlichen Haltung offensichtlich einen Nerv im Nachbarland.
Ob all das auch bei der Stichwahl gegen den akademischen Quereinsteiger in knapp zwei Wochen reicht, ist nach Aussage der Demoskopen keineswegs sicher. Beobachter in Prag sprechen von einem offenen Rennen. Einer dürfte es mit besonderer Aufmerksamkeit beobachten: Ministerpräsident Andrej Babis, der es in Sachen Populismus durchaus mit dem Präsidenten aufnehmen kann.
Der hatte den milliardenschwere Unternehmer und Gründer der Bewegung ANO trotz aller Betrugsvorwürfe und -ermittlungen mit der Regierungsbildung beauftragt und stützt das fragile Minderheitskabinett seitdem. So könnten die Bürger in der präsidialen Stichwahl auch über das politische Schicksal von Babis entscheiden.
In der neuen App »nd.Digital« lesen Sie alle Ausgaben des »nd« ganz bequem online und offline. Die App ist frei von Werbung und ohne Tracking. Sie ist verfügbar für iOS (zum Download im Apple-Store), Android (zum Download im Google Play Store) und als Web-Version im Browser (zur Web-Version). Weitere Hinweise und FAQs auf dasnd.de/digital.
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.
Vielen Dank!