Weniger ist mehr

Haidy Damm über die verfehlte Zielmarke beim Energiesparen

  • Haidy Damm
  • Lesedauer: 1 Min.

Schon das Ziel war umstritten. Hatte das EU-Parlament 2014 gefordert, den Primärenergieverbrauch bis 2030 um 40 Prozent zu verringern, einigten sich die Mitgliedstaaten letztlich auf 20 Prozent bis 2020. Doch nicht mal das wird eingehalten. Milliarden von Energiesparlampen zum Trotz haben die EU-Länder laut Europäischem Statistikamt zuletzt wieder mehr Energie verbraucht und sich damit von ihrem Einsparziel für 2020 entfernt.

Überraschend kommt das nicht. Für Deutschland - immerhin größter Energieverbraucher in Europa - hatte das Bundesumweltamt schon in seinem Bericht 2017 erhebliche Diskrepanzen festgestellt: Seit 2008 sei hierzulande der Primärenergieverbrauch jährlich im Schnitt um 0,9 Prozent gesunken, er sollte aber eigentlich um 3,7 Prozent zurückgehen.

Ein Grund ist demnach der Verkehrssektor. Hier stagniert der Endenergieverbrauch auf hohem Niveau. Dahinter liegt der Trend zu größeren Fahrzeugen und immer mehr Autoverkehr auf den Straßen. Dabei hatte die Bundesregierung hier ein eigenes Ziel formuliert: Der Endenergieverbrauch sollte bis 2020 um zehn Prozent sinken - auch durch Millionen von Elek- troautos. In Sicht sind die nicht. Nicht nur das: Es fehlt an Ideen, tatsächlich Energie zu sparen statt nur die Effizienz zu erhöhen. Weniger Verkehr wäre in diesem Fall mehr. Doch diese Debatte wird zu vorsichtig geführt.

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.
- Anzeige -

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.