- Wirtschaft und Umwelt
- Private Raumfahrt
Weltweit stärkste Weltraumrakete zu Jungfernflug gestartet
Falcon Heavy von SpaceX hob von Cape Canaveral ab
Cape Canaveral. Die weltweit stärkste Raumfahrtrakete ist zu ihrem Jungfernflug gestartet. Die 70 Meter lange Mega-Rakete Falcon Heavy der privaten US-Raumfahrtfirma SpaceX hob am Dienstagnachmittag unter Jubel vom Weltraumbahnhof Cape Canaveral ab. Mit an Bord: Ein knallroter Tesla-Elektrowagen, am Steuer eine Puppe im Astronautenanzug. Ziel der Schwerlastrakete ist eine Umlaufbahn um die Sonne, die in Teilen in der Nähe des Mars entlang führt.
Der Start der Rakete verlief problemlos und ist ein Erfolg für SpaceX. Mehrere hunderttausend Menschen verfolgten den Start live im Internet, der mit spektakulären Bildern in Szene gesetzt wurde. SpaceX- und Tesla-Chef Elon Musk veröffentlichte im Kurzbotschaftendienst Twitter ein Video, in dem der rote Elektrowagen zu sehen ist, wie er zu den Klängen von David Bowies »Space Oddity« durch das Weltall zu rasen scheint: Am Steuer ein Dummy mit dem Namen »Starman«, am Armaturenbrett die Worte »Don't Panic« (Keine Panik) als Anspielung auf die Science-Fiction-Kultserie »Per Anhalter durch die Galaxis«.
Musk hatte im Vorfeld von einer 50-prozentigen Wahrscheinlichkeit gesprochen, dass die Rakete explodieren könnte. Im Verlauf des Dienstag war der Start der Falcon Heavy wegen starker Winde in Cape Canaveral zwei Mal verschoben worden.
Etwa zwei Minuten nach dem Start lösten sich die beiden Starthilferaketen und landeten wie geplant stehend und zeitgleich, wie Videobilder zeigten. »Neue olympische Sportart - Synchronlandungen«, kommentierte der Nasa-Astronaut Randy Bresnik auf Twitter. Eine dritte Antriebsrakete sollte auf einer Plattform im Ozean landen. Ob dies gelang, war zunächst unklar. Der kanadische Astronaut Chris Hadfielt erklärte auf Twitter, SpaceX hänge mit diesem Testflug alle anderen Weltraumraketenfirmen ab.
Bei der Jungfernreise der Falcon Heavy handelt es sich um einen reinen Testflug. Zunächst geplant, um Menschen zum Mond oder Mars zu bringen, soll sie nun vor allem Versorgungsmaterial ins Weltall bringen, wie Musk am Montag sagte. Die Falcon Heavy kann eine Ladung von fast 64 Tonnen transportieren.
Sie ist die stärkste operierende Weltraumrakete der Welt - allerdings nicht aller Zeiten. Die Saturn-V-Rakete, die im Rahmen des Apollo-Programms Ende der sechziger und siebziger Jahre US-Astronauten zum Mond brachte, konnte noch mehr Gewicht laden. Auch die sowjetische Energija-Rakete, die 1987 und 1988 zwei Mal ins All flog, war ein größeres Kraftpaket als die Falcon Heavy. Während ihres Testflugs ist die Space-X-Rakete nur leicht beladen. AFP/nd
Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.
Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.
Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.
Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.