Brasilien genehmigt Monsanto-Deal
Bayer geht von Übernahme noch im Frühjahr aus
São Paulo. Der Agrochemie- und Pharmakonzern Bayer hat bei der geplanten Übernahme des US-Saatgutherstellers Monsanto eine Hürde genommen. Die brasilianische Kartellbehörde Cade stimmte dem Kauf am Mittwoch unter Auflagen zu. Zwei der sechs Mitglieder hatten sich für härtere Bedingungen ausgesprochen. Nun bleibt es bei den von den Konzernen vorgeschlagenen Maßnahmen.
Eine Cade-Abteilung hatte im Oktober Bedenken gegen den Milliardendeal angemeldet. Sie verwies auf die große Marktmacht eines fusionierten Konzerns bei Sojasaat und gentechnisch veränderter Baumwolle. Für den Fall eines Scheiterns der Übernahme wegen fehlender Kartellfreigaben hatte Bayer Monsanto eine Zahlung in Höhe von zwei Milliarden Dollar zugesichert.
Bayer will durch die Übernahme des US-Saatgutanbieters für 66 Milliarden Dollar inklusive Schulden den führenden Agrarchemie-Konzern schmieden. Im Oktober hatte sich Bayer bereits mit dem Konkurrenten BASF auf einen Verkauf von Teilen des Geschäfts mit Saatgut und Unkrautvernichtungsmitteln geeinigt.
Die EU-Kartellwächter prüfen die Monsanto-Übernahme nach wie vor und wollen bis April eine Entscheidung treffen. Ihre Bedenken drehen sich auch darum, dass Landwirte beim Kauf von Saatgut und Unkrautvernichtern die Wahl zwischen verschiedenen Anbietern haben und erschwingliche Preise erwarten können. Bayer unterbreitete der EU-Kommission umfangreiche Zusagen. Einzelheiten wollte ein Sprecher aber nicht nennen. Die Kommission will ihre endgültiges Urteil am 5. April fällen. Auch die Zustimmung der USA steht noch aus.
Dennoch geht Bayer von einer Übernahme noch im Frühjahr aus. Vorstandschef Werner Baumann sagte der »Frankfurter Allgemeinen Zeitung« (Donnerstag). »Wir haben inzwischen mehrere Millionen Dokumente vorgelegt«, so Baumann. Bayer sei bereit, zusätzliche Geschäfte an Wettbewerber zu verkaufen, sollten die Wettbewerbsbehörden dies fordern. »Wenn wir uns aus der Transaktion zurückzögen, würden wir auf eine extrem wertschaffende Akquisition verzichten und zusätzlich noch zwei Milliarden Dollar Strafe zahlen.« Agenturen/nd
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