Botschaft wird zum Denkmal
Das Berliner Landesdenkmalamt will das Gebäude der tschechischen Botschaft an der Berliner Wilhelmstraße als Architekturdenkmal erhalten. »Wir sind mit den Verantwortlichen im Gespräch, das Gebäude als Beispiel der tschechischen Nachkriegsmoderne unter konservatorischen Gesichtspunkten zu sanieren«, sagte Landeskonservator Jörg Haspel in Berlin. Das Botschaftsgebäude sei im besten Sinn ein gemeinsames Erbe von Tschechen und Deutschen und »denkmalwert«. »Das Europäische Kulturerbejahr 2018 unter dem Motto ›Sharing heritage‹ wäre eine gute Gelegenheit, die Denkmalpartnerschaft zu betonen«, sagte Haspel.
Das zwischen 1974 und 1978 errichtete quadratische Gebäude mit verspiegelten und abgedunkelten Fenstern wird der Stilrichtung des sogenannten sozialistischen Brutalismus zugerechnet. Das Mobiliar im Stil der siebziger Jahre, darunter rote und orange Kunstledersessel und Leuchten sowie farbige Holzvertäfelungen, ist weitgehend erhalten. Der Neubau der Botschaft der damaligen CSSR in Ost-Berlin wurde im Februar 1979 eingeweiht. Der Entwurf stammt vom tschechischen Architekten-Ehepaar Vera und Vladimir Machonin.
Nach Angaben der Botschaft ist das Gebäude sanierungsbedürftig. Allerdings sei über Maßnahmen noch nicht endgültig entschieden, sagte ein Botschaftssprecher. Politische Bestrebungen in Tschechien, das Gebäude unter Denkmalschutz zu stellen, gebe es bislang nicht, hieß es weiter. epd/nd
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