Vielleicht die letzte Chance

Markus Drescher über die Personal- und Demokratieprobleme der Parteien

Erinnern sie sich noch an die Piratenpartei? Genau, die in Orange, mit der Digitalisierung und dem ständigen Riesenchaos. Und die, die vor ein paar Jahren auf dem Höhepunkt ihres Einflusses eine Debatte darüber angestoßen hatte, wie Parteien neue Formen der Partizipation finden und umsetzen können. Dann ging es abwärts mit der Partei - und der Frage nach mehr Beteiligungsmöglichkeiten. Die großen Parteien konnten sich wieder zurücklehnen und dem gewohnten Hauen und Stechen, Netzwerken und Hinterzimmergeschacher freien Lauf lassen.

Doch die aktuellen Diskussionen in CDU und SPD um Erneuerung, Verjüngung und innerparteiliche Demokratie zeigen, dass damals eine Chance verpasst wurde, noch rechtzeitig im 21. Jahrhundert anzukommen. Statt nach Antworten zu suchen, müssen gerade die noch so genannten Volksparteien heute auf die harte Tour lernen, dass unabhängig von der politischen Ausrichtung der Wunsch nach neuen Formen der innerparteilichen Auseinandersetzung und Mitbestimmung groß ist. So groß, dass es den Verantwortlichen diesmal auch schwer fallen dürfte, die Debatte bis zur nächsten Krise wieder versanden zu lassen. So begreifen die Parteien die augenblicklichen Konflikte entweder als Chance - womöglich letzte Chance - oder werden von Mitgliedern und Wählern in die Wüste geschickt.

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.