Todesschütze von Parkland gesteht
19-Jähriger mit psychischen Problemen soll Mitglied einer rechten Miliz gewesen sein
Parkland. Der 19 Jahre alte Nikolas Cruz hat den Mord an 17 Menschen in der Marjory Stoneman Douglas High School in Florida gestanden. Das geht aus Gerichtsunterlagen hervor, die am Donnerstag (Ortszeit) bekannt wurden. Der Mann war zuvor erstmals vor Gericht erschienen, vorgeführt in Häftlingskleidung sowie an Händen und Füßen gefesselt. Er hatte sich dort nicht zu den Vorwürfen geäußert.
Der 19-Jährige hatte am Valentinstag kurz vor Schulschluss das Gebäude der Marjory Stoneman Douglas High School betreten und einen Feueralarm ausgelöst. Mit einer halbautomatischen Waffe erschoss er 17 Menschen, die wegen des Alarms aus den Klassenzimmern geflohen waren. Der Mann wurde wenig später widerstandslos in Coral Springs unweit der Schule festgenommen, als er eine Straße entlang ging. Auch nach dieser Tat setzte in den USA eine Diskussion über das Waffenrecht ein - dass daraus direkte Folgen abgeleitet werden, gilt als unwahrscheinlich. Befürworter schärferer Regeln stehen Gegnern aller Änderungen gegenüber, die politisch die Oberhand haben.
Der Schütze war ein ehemaliger Schüler der High School. Er war aus Disziplinargründen von der Schule geflogen. Medien berichteten unter Berufung auf das FBI, Cruz habe seine Waffe legal erworben und besessen. Nach Darstellung von Mitschülern, sowie Verwandten und Nachbarn, die sich in US-Medien äußerten, hatte er seit längerer Zeit psychische Probleme und galt als auffällig.
US-Präsident Donald Trump legte auf Twitter eine psychische Störung Cruz’ als Grund für die Tat nahe. Er rief dazu auf, solche »Fälle« stets den Behörden zu melden. Er plane, den Tatort zu besuchen. Trump sagte, man wolle sich des Themas psychischer Erkrankungen annehmen. Cruz war nach Medienberichten in psychischer Behandlung gewesen, hatte diese aber zuletzt angeblich nicht fortgesetzt. Trump hatte vor einem Jahr eigenhändig ein Gesetz unterzeichnet, das psychisch Kranken den Erwerb von Waffen wieder erlaubte. Er nahm damit im Rahmen seiner Deregulierungswelle eine Verordnung seines Vorgängers Barack Obama zurück.
Cruz soll sich an der Rassistenvereinigung und Miliz »Republic of Florida« (ROF) beteiligt haben. Das sagte ein Sprecher der Bürgerrechtsorganisation Anti-Defamation League. Cruz habe an Trainings teilgenommen. Die ROF-Milizen bezeichnen sich als gewalttätige, weiße Bürgerrechtsbewegung. Sie kämpfen für einen rein weißen Staat ohne andere Ethnien, der kein Teil der USA ist. Ob es einen Zusammenhang mit Cruz’ Tat gibt, war zunächst unklar. dpa/nd
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