Südkorea feiert den olympischen Seollal
Millionen Menschen nutzen die drei freien Tage um den Mondneujahrstag zu Kurzreisen
Pyeongchang. Bis 17. Februar gibt es in Südkorea drei Feiertage. So hatten mehr Südkoreaner aus anderen Regionen des Landes Gelegenheit, sich die Wettkämpfe in der östlichen Provinz Gangwon anzuschauen.
Seollal ist neben dem Erntedankfest Chuseok im Herbst der wichtigste Feiertag der Koreaner. Millionen von Südkoreanern machen sich auf die Reise, um ihre Verwandten in anderen Städten oder auf dem Land zu besuchen. Es ist meist schwierig, kurz vorher noch Zug- oder Bustickets für Reisen im Land zu erwerben. Am Neujahr nach dem Mondkalender beginnt wie in China diesmal das Jahr des Hundes. Der Hund folgt im chinesischen Tierkreis dem Hahn. Die Koreaner nennen 2018 auch Musullyeon - »Das Jahr des goldenen Hundes«.
Die Feierlichkeiten zu Seollal haben sich im modernen Südkorea im Vergleich zu früher geändert, auch nutzen viele die freien Tage zu Auslandsreisen. Doch einige Bräuche und Riten haben sich erhalten. Dazu gehört auch, dass sich die Familienmitglieder am Morgen von Seollal treffen, um den Ahnen ihren Respekt zu erweisen. Dabei wird ein Tisch mit Früchten und anderen Speisen aufgestellt, vor dem sich die Familie versammelt. Gegessen wird Tteokguk, eine traditionelle Suppe mit in Scheiben geschnittenem Reiskuchen, Rindfleisch, Eiern, Gemüse und anderen Zutaten. Die Jüngeren verbeugen sich vor den Älteren, die ihnen dann ihren Segen und gute Wünsche für das neue Jahr mit auf den Weg geben.
Auch Südkoreas Olympiateam hat am Freitag das Neujahrsfest gefeiert. An der Zeremonie im Korea-Haus in Gangneung nahm die eingebürgerte deutsche Rodlerin Aileen Frisch teil. Jeder Name des 220-köpfigen Teams wurde einzeln aufgerufen. 16 eingebürgerte Sportler hat Südkoreas Team in seinen Reihen. Die seit Januar 2017 für Südkorea rodelnde Frisch hatte Rang acht - und damit ihr selbstgestecktes Ziel - erreicht. Erst vor Wochen hatte die 25-Jährige einen Trümmerbruch im Fuß erlitten und vor dem Rennen Grippe. Vor fünf Jahren stand sie in Königssee als Weltcupdritte mit Natalie Geisenberger auf dem Podest. Doch nachdem sie Olympia in Sotschi verpasst hatte, wollte sie ihre Karriere beenden. Da kam der Anruf aus Südkorea. »Ich möchte mittelfristig in Korea bleiben«, sagte die Sächsin aus dem Erzgebirge. »Erst mal sehen, wie das richtige Leben dort ist.« dpa/nd
Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.
Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.
Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.
Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.