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»Zentralflughafen THF«

  • Lesedauer: 1 Min.

Als Ibrahim im Januar 2016 nach seiner Flucht vor dem Krieg in Berlin-Tempelhof ankam, war er geschockt. Dass sein neues Zuhause ein Flughafen sein würde, damit hatte er nicht gerechnet. Viele Geflüchtete hätten befürchtet, direkt in den nächsten Flieger zurück gesetzt zu werden, heißt es in »Zentralflughafen THF«. Der Dokumentarfilm von Karim Aïnouz feierte bei der Berlinale in der Sektion Panorama Weltpremiere.

Ein Jahr lang begleitete der brasilianisch-algerische Regisseur den Alltag des damals 18-jährigen Syrers. Zusammen mit rund 2.000 anderen Menschen harrt er in den zu Deutschlands zeitweise größter Notunterkunft umfunktionierten Hangars aus und träumt davon, endlich anzukommen. Tür an Tür werden Lebenswelten präsentiert, die gegensätzlicher nicht sein könnten: Während draußen auf dem Tempelhofer Feld Touristen aus aller Welt feiern, Familien grillen und Jogger ihre Bahnen ziehen, sitzen die Flughafenbewohner draußen auf Festzeltbänken und schauen dem Treiben meist stumm zu.

Der 1923 in Betrieb genommene und 2008 geschlossene, geschichtsträchtige Flughafen - erst Machtsymbol der Nazis, dann als Luftbrücke - ist zur isolierten Insel der Gestrandeten mitten in der Stadt geworden. epd/nd

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