- Kommentare
- Jemen
Koalition der Heuchler
Olaf Standke über Rüstungsexporte Berlins an ein Kriegsbündnis
Allein im Vorjahr wurden erneut Exporte für rund 1,3 Milliarden Euro an die am Krieg beteiligten Länder genehmigt. Und das, obwohl inzwischen 20 Millionen Menschen unter der dramatischen Verschlechterung der Lebenslage in dem bettelarmen Wüstenstaat leiden. Dabei dürften Spannungsgebiete oder Länder, in denen Menschenrechte massiv verletzt werden, gar keine Waffen erhalten - auf dem Papier. Doch erst jetzt haben Union und SPD in ihren GroKo-Verhandlungen einen Exportstopp für alle vereinbart, die »unmittelbar« am Krieg in Jemen beteiligt sind.
Das kommt 6000 tote Zivilisten zu spät, und Ländernamen bleibt Schwarz-Rot weiter schuldig. So gehört auch Jordanien zu den Kriegsparteien, ein enger Verbündeter und Standort für Bundeswehr-Tornados. Amman kommt sogar in den Genuss direkter Rüstungshilfe. 130 Millionen Euro sollen es 2018 wieder sein. Von einem Stopp ist hier bei der Koalition der Heuchler keine Rede.
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.