Abgehängt im Osten

Aert van Riel sieht ein fehlendes Problembewusstsein bei Union und SPD

  • Aert van Riel
  • Lesedauer: 1 Min.

Union und SPD haben ein Ostproblem. Wenn es nach den Wählern auf dem Gebiet der früheren DDR ginge, hätten diese Parteien keine Mehrheit für eine gemeinsame Regierungsbildung erhalten. Bei der Bundestagswahl erreichte Schwarz-Rot in den östlichen Regionen zusammen 41,5 Prozent. Doch die Regierungsparteien tun kaum etwas, um diesem Trend entgegenzuwirken. Die CDU konnte sich nicht einmal dazu durchringen, neben Kanzlerin Angela Merkel einen weiteren ostdeutschen Vertreter für das nächste Bundeskabinett zu nominieren. Nur auf Staatssekretärsebene bestehen noch Chancen.

In der SPD hält die Debatte an, ob man nicht doch noch einem Politiker aus den sogenannten neuen Ländern einen Ministerposten zuschanzen könnte, wenn es mit der Fortsetzung der Großen Koalition klappen sollte. Es liegt nahe, dass die SPD auf den letzten Drücker eine Art Quotenossi finden will. Peinlicher geht es nicht.

Statt eine symbolisch aufgeladene Debatte um ostdeutsches Personal zu führen, wäre es wichtiger, wenn sich die neue Regierung stärker als bisher den Problemen strukturschwacher Regionen in Ost und West widmen würde. Dafür müsste auch mehr Geld in die Hand genommen werden, um endlich gleichwertige Lebensverhältnisse herzustellen. Union und SPD haben hierzu bislang aber nur Lippenbekenntnisse abgegeben.

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken von Socken mit Haltung und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.
- Anzeige -

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.