Die Flucht kommt für die Kinder oft unvorbereitet

Zusätzliches Geld für die Mädchen und Jungen in Sachsen-Anhalts Frauenhäusern

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Halle. Die Kinder in den Frauenhäusern profitieren von zusätzlichem Geld des Landes Sachsen-Anhalt. »Die Flucht ihrer Mütter kommt für sie oft plötzlich und unvorbereitet«, sagte die Sprecherin der Landesarbeitsgemeinschaft der Frauenhäuser Sachsen-Anhalt, Katja Kaiser, in Halle. Im Schnitt seien täglich rund 80 bis 85 Frauen und fast ebenso viele Kinder in den Notunterkünften des Landes untergebracht. Im Doppelhaushalt 2017/18 wurden für die Kleinen nach Angaben des Gleichstellungsministeriums Mittel in Höhe von 500 000 Euro bereitgestellt. Davon wurden bislang rund 350 000 Euro investiert.

»Die Kinder und auch ihre Mütter leiden oft psychisch unter den Folgen der Gewalt«, sagte Kaiser. Der Nachwuchs könne mit dem zusätzlichen Geld nun gezielter unterstützt werden, hieß es. Direkt nach der Ankunft beginne bereits die Krisenintervention bei den Betroffenen. Gemeinsam mit den Mitarbeitern der Frauenhäuser würden die Gewalterfahrungen aufgearbeitet und Pläne entwickelt, um künftig für die Sicherheit der Kinder und ihrer Mütter zu sorgen.

Das zusätzliche Geld sei ein großer Erfolg auf dem Weg zu einer besseren Unterstützung der Kinder, sagte die gleichstellungspolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion, Angela Kolb-Janssen. Doch noch sei nicht die gesamte Summe geflossen. Das müsse schneller geschehen.

Ein weiteres Problem war in der Vergangenheit die Suche nach Fachkräften. »Inzwischen haben die meisten Frauenhäuser eine Lösung gefunden«, erklärte Kaiser. In einigen Häusern wurden in den vergangenen Monaten qualifizierte Mitarbeiter eingestellt. In anderen Häusern wurden vorübergehend die Stunden der vorhandenen Fachkräfte erhöht. Die meisten Unterkünfte hielten die Ausschreibungen aufrecht und suchten weiterhin nach Bewerbern.

In Sachsen-Anhalt gibt es den Angaben zufolge derzeit 19 Frauenhäuser. Dort finden Frauen und ihre Kinder Schutz vor häuslicher Gewalt, vor sexuellen Misshandlungen, Drohungen oder psychischem Druck. Die Zahl der Schutzsuchenden blieb in den vergangenen Jahren nahezu konstant. 2016 flüchteten knapp 700 Frauen und rund 640 Kinder in ein Frauenhaus, im Vorjahr waren es ebenso viele Frauen und 685 Kinder. dpa/nd

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