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Neue Energie?

Grit Gernhardt über die Umstrukturierung des Strommarkts

  • Grit Gernhardt
  • Lesedauer: 2 Min.

»Wenn du mir A gibst, bekommst du B und einen Teil von C, ein bisschen Geld kann ich auch noch dazugeben.« Was wie ein Sammelkartentausch auf dem Schulhof klingt, betrifft in diesem Fall wesentlich größere Geschäfte. Die Energieriesen E.on und RWE haben eine Neuaufteilung ihrer Geschäfte beschlossen. E.on will die RWE-Tochter Innogy übernehmen, als Ausgleich soll RWE einen 17-Prozent-Anteil an E.on sowie E.on-Beteiligungen an den zwei RWE-Atomkraftwerken Emsland und Gundremmingen erhalten. Genehmigen die Kartellämter den Deal, könnte Europas größter Energieversorger entstehen - möglicherweise mit negativen Folgen für die Verbraucher.

Für die Konzerne ist die geplante Transaktion allerdings eher Ausdruck wachsender Verzweiflung über ausbleibende Geschäftserfolge. Innogy, in das RWE erst 2016 sein Erneuerbare-Energien-Geschäft ausgelagert hatte, kämpft mit sinkenden Gewinnen, trotz Energiewende und steigendem Bedarf. Die Tage der Marke könnten gezählt sein, denn E.on hat wohl hauptsächlich Interesse an den Innogy-Stromnetzen und den Kundenkontakten. Die Netze sind wichtige Voraussetzung für den Erfolg am Markt.

Auch an anderen Stellen handeln die Stromkonzerne fleißig: Im Januar veräußerte E.on seinen Anteil an Uniper, in die der Konzern sein Geschäft mit Kohle, Gas und Wasser ausgelagert hatte, an die finnische Fortum. Die Branche verteilt die Sammelkarten neu. Nicht mitmischen darf der Stromkunde. Der zahlt am Ende aber den Preis, wenn die Geschäfte schlechter laufen als erhofft.

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