Zuwanderung lässt Deutschlands Einwohnerzahl um 500.000 wachsen

51 Prozent aller Zugewanderten kamen aus EU-Staaten / Starker Rückgang bei Geflüchteten

  • Lesedauer: 2 Min.

Wiesbaden. Die Zuwanderung nach Deutschland hat sich im Jahr 2016 mehr als halbiert. Es zogen rund 500.000 Personen mehr zu als fort, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag in Wiesbaden mitteilte. 2015, dem Jahr mit dem stärksten Zuzug von Geflüchteten, hatte der Wanderungsüberschuss noch 1,14 Millionen Personen betragen. Experten zufolge liegt der Grund für die rückläufige Zuwanderung vor allem in der geschlossenen Balkanroute sowie in den Rücknahmevereinbarungen zwischen der EU und der Türkei.

Flüchtlinge aus Syrien, Afghanistan und dem Irak machten zwar erneut den größten Teil der Migranten aus, die in höherer Zahl zu- als abwanderten. Die Zahl der Syrer sank jedoch beim sogenannten Wanderungsüberschuss von 298.000 auf 146.000, bei den Afghanen gab es einen Rückgang von 80.000 auf 56.000 und bei den Irakern von 60.000 auf 48.000.

Rund 51 Prozent aller Zugewanderten kamen aber aus EU-Staaten. Neun Prozent besaßen Staatsangehörigkeiten anderer europäischer Länder. 26 Prozent der Ankömmlinge kamen aus asiatischen Staaten und nur fünf Prozent aus Afrika.

Im Jahr 2016 gab es insgesamt 1,86 Millionen Zuzüge und 1,36 Millionen Fortzüge über die Grenzen Deutschlands, wie die Statistiker weiter mitteilten. Das waren 272.000 Zuzüge oder 13 Prozent weniger und 368.000 Fortzüge oder 37 Prozent mehr als im Jahr 2015.

Rund 146.000 Zuwanderer waren Deutsche, die aus dem Ausland wieder zurück ins Land kamen, oder Spätaussiedler. Das waren 25.000 Personen mehr als noch im Vorjahr. Gleichzeitig verließen 281.000 Deutsche die Bundesrepublik.

Von den 1,86 Millionen Zugewanderten hatten 1,71 Millionen einen ausländischen Pass. Das waren 297.000 (minus 15 Prozent) weniger als im Vorjahr. Insgesamt 1,08 Millionen ausländische Personen (plus 224.000) wanderten 2016 aus Deutschland ab. Im Saldo aus Zu- und Fortzügen ergibt sich daraus ein Wanderungsüberschuss ausländischer Personen von rund 635.000 (2015: 1,15 Millionen). Agenturen/nd

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken von Socken mit Haltung und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.
- Anzeige -

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.